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Einfluss von eigener Krebserkrankung und Krankheitserfahrungen ...

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Charakteristisch für erblichen Brust- <strong>und</strong> Eierstockkrebs ist, dass die Erkrankung im Vergleich zu<br />

sporadischen Fällen meist relativ früh sowie häufig bilateral auftritt. Bei Frauen, die bis zum Alter<br />

<strong>von</strong> 35 Jahren an Brustkrebs erkrankt sind, konnten in etwa 10% der Fälle Keimbahnmutationen<br />

nachgewiesen werden (Botkin et al. 1996). Obwohl männliche Mutationsträger relativ selten<br />

erkranken, können sie jedoch das Gen in gleicher Weise an ihre Töchter weitergeben.<br />

Obwohl das BRCA1- <strong>und</strong> BRCA2-Gen einen hohen Prozentsatz der familiär gehäuften<br />

Brustkrebserkrankungen erklärt, bleibt es doch offen, wie viele weitere Mutationen bzw. andere<br />

prädisponierende Gene noch existieren (Claus et al. 1998).<br />

Gleichzeitig ist es wichtig zu betonen, dass diese bisher identifizierten Gene insgesamt wiederum<br />

nur für einen kleinen Anteil aller Brustkrebserkrankungen, nämlich für die Gruppe der familiären<br />

Mammakarzinome disponieren, während für die große Mehrzahl eine stärker multifaktorielle<br />

Genese angenommen wird (Bilimoria <strong>und</strong> Morrow 1995). Weitere Risikofaktoren werden in einem<br />

späteren Kapitel näher behandelt. Bei Frauen, die erkrankte Angehörige in der Familie haben,<br />

gleichzeitig aber nicht BRCA1- oder BRCA2-Anlageträger sind, bleibt die familiäre Häufung ein<br />

prädisponierender Faktor (Claus et al. 1998).<br />

2.2 BRCA1 <strong>und</strong> BRCA2<br />

Das BRCA1-Gen, lokalisiert auf Chromosom 17q21, wurde <strong>von</strong> Miki et al. (1994) identifiziert <strong>und</strong><br />

wird für ca. 5% aller Fälle <strong>von</strong> Mammakarzinomen <strong>und</strong> für ungefähr 45% aller Fälle in Familien<br />

mit signifikant häufigerem Auftreten <strong>von</strong> early-onset-Mammakarzinomen sowie für 80% in<br />

Familien mit signifikant häufigerem Auftreten <strong>von</strong> Mamma- <strong>und</strong> Ovarialkarzinomen verantwortlich<br />

gemacht (Beckmann et al. 1998; Bilimoria <strong>und</strong> Morrow 1995; Easton et al. 1993). Die Penetranz<br />

des Gens beträgt 85%, d.h. dass ca. 85% der Mutationsträger bis zu ihrem 70. Lebensjahr an<br />

Brustkrebs bzw. ca. 28-44% an Eierstockkrebs erkranken (Ford et al. 1998; Struewing et al.<br />

1997; Easton et al. 1995; Ford et al. 1994). Neben Mamma- <strong>und</strong> Ovarialkarzinomen ist das<br />

BRCA1-Gen ebenfalls mit einem erhöhtem Risiko für Magen- <strong>und</strong> Kolonkarzinome sowie bei<br />

Männern für Prostatakarzinome assoziiert (Lerman et al. 1996). Das <strong>von</strong> Wooster et al. (1995)<br />

auf Chromosom13q12-13 identifizierte BRCA2-Gen wird für ca. 35% aller erblichen Brustkrebs-<br />

Erkrankungen verantwortlich gemacht (Claus et al. 1998).<br />

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