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Einfluss von eigener Krebserkrankung und Krankheitserfahrungen ...

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Neuere Arbeiten zeigen hinsichtlich eines möglichen Zusammenhangs zwischen medizinischen<br />

<strong>und</strong> psychosozialen Faktoren unterschiedliche Ergebnisse. Auch hier ist - wie schon im<br />

vorhergehenden Kapitel – zu erwähnen, dass die Resultate der einzelnen Studien nur<br />

eingeschränkt miteinander zu vergleichen sind, da diese sowohl in Bezug auf die untersuchten<br />

Patientengruppen (Tumorart <strong>und</strong> –stadium) als auch hinsichtlich der angewandten<br />

Untersuchungsinstrumente uneinheitlich sind. Die Frage, ob eine brusterhaltende Behandlung<br />

hinsichtlich der Lebensqualität <strong>und</strong> des psychischen Befindens Vorteile gegenüber einer<br />

Mastektomie bietet, hat in den letzten Jahren großes Interesse gef<strong>und</strong>en. In der Übersichtsarbeit<br />

<strong>von</strong> Aschenbrenner et al. (2003) konnte über sämtliche untersuchten Studien hinweg weitgehend<br />

konsistent kein <strong>Einfluss</strong> der jeweiligen Behandlungsform gezeigt werden. Eine andere<br />

Metaanalyse stellte, wenn auch mit kleinen Effektstärken, eine Überlegenheit der<br />

brusterhaltenden Therapie hinsichtlich des emotionalen Befindens, krebsbezogener Sorgen<br />

sowie der Partnerbeziehung <strong>und</strong> sozialen Anpassung fest (Moyer 1997). Es ist jedoch da<strong>von</strong><br />

auszugehen, dass sich die verglichenen Subgruppen teilweise auch in anderen Merkmalen der<br />

Behandlungsart unterscheiden, so dass die gemessenen Effekte nicht allein auf die Behandlung<br />

zurückgeführt werden können. Als Risikofaktoren für psychische Belastung gelten ein jüngeres<br />

Alter, fortgeschrittenes Stadium, Chemotherapie sowie Radiatio (Moyer <strong>und</strong> Salovey 1996;<br />

Rowland <strong>und</strong> Massie 1998). Bei günstiger Prognose fällt die psychische Belastung im weiteren<br />

Verlauf ab <strong>und</strong> erreicht nach einem Jahr wieder Normalwerte (Spencer et al. 1998).<br />

In der Übersichtsarbeit <strong>von</strong> Aschenbrenner et al. (2003) wurde der <strong>Einfluss</strong> des<br />

Krankheitsstadiums untersucht. Insgesamt wurde in drei (allgemeine psychische Belastung,<br />

Ängstlichkeit) bzw. vier Regressionsmodellen (Depressivität) ein signifikanter <strong>Einfluss</strong> des<br />

Krankheitsstadiums gef<strong>und</strong>en, während jeweils etwa doppelt so viele Modelle gegen einen<br />

Zusammenhang sprechen. Pettingale et al. (1988) konnten in ihrer prospektiven Studie über 12<br />

Monate nach Diagnosestellung bei Brustkrebspatientinnen keine signifikante Korrelation<br />

zwischen Angst- <strong>und</strong> Depressionswerten (gemessen nach Wakefield bzw. Spielberger) <strong>und</strong><br />

medizinisch-prognostischen Variablen, wie TNM-Stadium <strong>und</strong> Histologie, bestätigen. In einer<br />

anderen Studie über einen vergleichbaren Zeitraum konnten zwar keine signifikanten<br />

Zusammenhänge zwischen Tumorstadium, Therapieformen <strong>und</strong> der MAC („Mental Adjustment to<br />

Cancer“)- Scale gef<strong>und</strong>en werden, jedoch eindeutig für die AP („Anxious Preoccupation“)- Werte.<br />

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