16.11.2013 Aufrufe

Einfluss von eigener Krebserkrankung und Krankheitserfahrungen ...

Einfluss von eigener Krebserkrankung und Krankheitserfahrungen ...

Einfluss von eigener Krebserkrankung und Krankheitserfahrungen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

9.5 Zusammenhänge <strong>von</strong> medizinischen Daten <strong>und</strong> psychologischen Merkmalen<br />

Im Rahmen der Hypothesenprüfung untersuchten wir die Abhängigkeit des emotionalen<br />

Befindens <strong>von</strong> medizinischen bzw. klinischen Parametern (Erkrankungsdauer,<br />

Erkrankungsstadium, Art der Therapie).<br />

Die Hypothese, dass Erkrankte, deren Erstdiagnose schon länger als 5 Jahre zurückliegt,<br />

weniger krebsspezifische Ängste haben als Erkrankte, die in den letzten 5 Jahren ihre<br />

Erstdiagnose erfahren haben, konnte in der vorliegenden Untersuchung bestätigt werden.<br />

Hinsichtlich der HADS-Subskalen Angst <strong>und</strong> Depressivität zwischen beiden Diagnosegruppen<br />

lässt sich ein signifikanter Unterschied jedoch nicht nachweisen.<br />

Vergleicht man das Ergebnis unserer Untersuchung mit den erhobenen Bef<strong>und</strong>en aus der<br />

Literatur, kann folgendes festgehalten werden:<br />

Sämtliche Studien, die sich mit der psychischen Belastung in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der<br />

Diagnose beschäftigten, konzentrierten sich dabei auf die Untersuchung <strong>von</strong> Angst <strong>und</strong><br />

Depressivität allgemein mit Hilfe unterschiedlicher Inventare <strong>und</strong> zeigten relativ einheitliche<br />

Ergebnisse: Ein Großteil der Frauen erfahren im Verlauf der Zeit nach der Diagnosestellung eine<br />

Abnahme der Merkmale Angst <strong>und</strong> Depressivität. Laut Aschenbrenner et al. (2003) nimmt die seit<br />

Diagnosestellung vergangene Zeit keinen <strong>Einfluss</strong> auf Depressivität. Übereinstimmend mit den<br />

anderen Autoren, sagen Rowland <strong>und</strong> Massie (1998) aus, dass prolongierte Verläufe mit erhöhter<br />

psychischer Belastung durch Angst <strong>und</strong> Depressivität keine adäquate, zu erwartende Antwort auf<br />

eine Krebsdiagnose seien. Diese Ergebnisse spiegelten sich auch in den Untersuchungen <strong>von</strong><br />

van´t Spijker et al. (1997), Grassi et al. (1993) sowie vieler anderer Studien (Hughson et al. 1988,<br />

Goldberg et al. 1992, Ramirez et al. 1995, McArdle et al. 1996, Levy et al. 1992, Fallowfield et al.<br />

1994, Tasmuth et al. 1996, zitiert nach Groenvold et al. 1999) wider. Eine Studie, die speziell auf<br />

die krebsspezifische Angst in vergleichenden Verfahren eingeht, konnte jedoch nicht gef<strong>und</strong>en<br />

werden.<br />

Dieser Zusammenhang ließ sich in der vorliegenden Arbeit nicht bestätigen. Es zeigten sich<br />

vielmehr - wenn auch nur tendenzielle - Hinweise, dass längere Zeiträume hinsichtlich der<br />

Diagnosestellung mit höherer Angstbelastung verknüpft waren. Eine unmittelbare<br />

Vergleichbarkeit ist jedoch zum einen aufgr<strong>und</strong> verwendeter unterschiedlicher Instrumente<br />

eingeschränkt.<br />

81

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!