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Einfluss von eigener Krebserkrankung und Krankheitserfahrungen ...

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Zu der Darstellung weiterer Aspekte zu den Auswirkungen <strong>von</strong> verschiedenen Therapieformen<br />

auf die psychische <strong>und</strong> emotionale Befindlichkeit soll auch hier auf spätere Kapitel verwiesen<br />

werden. Die vorhergehende nähere Schilderung zeigt die Komplexizität <strong>und</strong> den Schweregrad<br />

der möglicherweise auftretenden Belastungen, die mit der Diagnose Brustkrebs verb<strong>und</strong>en sind.<br />

Deshalb ist es verständlich, wenn einige Betroffene mit einer emotionalen Beeinträchtigung<br />

reagieren. Die dabei häufigsten komorbiden Störungen stellen Angst <strong>und</strong> Depression dar, woraus<br />

sich eine besondere Relevanz dieser in diesem Kapitel genannten Belastungsfaktoren für die<br />

Fragestellung der vorliegenden Arbeit ergibt.<br />

3.3 Krankheitsbewältigung<br />

Die Bewältigungsforschung setzt sich schon sehr lange mit der Frage auseinander, wie sich die<br />

verschiedenen Reaktionsweisen auf eine Tumorerkrankung kategorisieren lassen. In diesem<br />

Kapitel soll dargestellt werden, inwieweit die Art der Krankheitsverarbeitung <strong>Einfluss</strong> auf die<br />

emotionale Beeinträchtigung, insbesondere Angst <strong>und</strong> Depressivität, nimmt oder sich sogar<br />

protektiv auswirken kann. Bei der Beschäftigung mit zahlreichen Studien wird deutlich, dass die<br />

einzelnen Autoren den Terminus „Krankheitsbewältigung“ unterschiedlich definieren, angefangen<br />

<strong>von</strong> Coping-Mechanismen bis hin zu psychopathologischen Symptomen. Nach Lazarus <strong>und</strong><br />

Launier (1981) bedeutet „Krankheitsbewältigung“ die Summe der bewussten/ unbewussten <strong>und</strong><br />

zielgerichteten Versuche, erwartete oder eventuell schon eingetroffene Belastungen auf der<br />

kognitiven, der emotionalen Ebene <strong>und</strong> der Verhaltensebene zu bewältigen.<br />

Die Bedeutung <strong>und</strong> Relevanz der Krankheitsverarbeitung sehen Massie et al. (1989) vor allem im<br />

Hinblick auf ihre Auswirkung auf die Lebensqualität des Betroffenen <strong>und</strong> ihren möglichen <strong>Einfluss</strong><br />

auf den weiteren Krankheitsverlauf. Beim Betrachten der bisherigen Ergebnisse der<br />

Bewältigungsforschung fällt auf, dass sie sich hauptsächlich auf eine Beschreibung der Coping-<br />

Prozesse beschränkt <strong>und</strong> eher allgemeine Aussagen macht, wie beispielsweise, dass es immer<br />

mehrere Bewältigungsformen in einer bestimmten Krankheitssituation gibt, welche sich bei<br />

Patienten unterschiedlich äußern können <strong>und</strong> außerdem einem dynamischen Wandel unterliegen<br />

(Strittmatter 1993). Eine große Längsschnittstudie <strong>von</strong> Buddeberg (1992) zeigte, „dass die<br />

Krankheitsverarbeitung im zeitlichen Verlauf ein dynamisches Geschehen mit großer<br />

interpersoneller Variabilität im Querschnitt <strong>und</strong> ebenso ausgeprägter intrapersoneller Variabilität<br />

im Längsschnitt ist“ (Weis et al. 1997)<br />

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