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Einfluss von eigener Krebserkrankung und Krankheitserfahrungen ...

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Für Patientinnen mit brusterhaltender Therapie scheint möglicherweise die körperliche Integrität<br />

Vorrang für das psychische Wohlbefinden zu haben.<br />

Insgesamt ist zu vermuten, dass biomedizinische Variablen keine Auswirkung auf die psychische<br />

Befindlichkeit haben, wenn sie keinen direkten <strong>Einfluss</strong> auf die Lebensqualität nehmen. Dies<br />

deckt sich auch mit Erfahrungen aus anderen Arbeiten, die eine gravierende Verschlechterung<br />

des emotionalen Befindens bei Brustkrebspatientinnen durch eine Chemotherapie feststellen<br />

konnten (s. Rowland <strong>und</strong> Massie 1998), da dies durch die unausweichliche Konfrontation mit der<br />

Prognose der Erkrankung <strong>und</strong> den ausgeprägten Nebenwirkungen mit einer Einschränkung der<br />

Lebensqualität in Verbindung gebracht wird. In der vorliegenden Arbeit war eine Untersuchung<br />

dieses Sachverhalts <strong>und</strong> eine damit verb<strong>und</strong>ene f<strong>und</strong>ierte statistische Aussage aufgr<strong>und</strong> des zu<br />

geringen Kollektivs hinsichtlich der Behandlung mit adjuvanten Therapien nicht möglich.<br />

9.6 Zusammenhänge <strong>von</strong> anamnestischen Faktoren <strong>und</strong> dem emotionalen Befinden<br />

Für die Stichprobe der ges<strong>und</strong>en Frauen aus Risikofamilien untersuchten wir, ob bestimmte<br />

persönlichen Erfahrungen mit einer Brustkrebserkrankung in der Familie oder eigene benigne<br />

Mammaerkrankungen die emotionale Befindlichkeit beeinflussen. Die Ergebnisse zu diesem<br />

Themenkomplex wurden im Kapitel 8.4 vorgestellt <strong>und</strong> sollen in diesem Abschnitt diskutiert<br />

werden. Hierzu kann im wesentlichen jedoch nur auf 3 Studien zurückgegriffen werden, die sich<br />

spezifisch mit diesem Sachverhalt beschäftigt haben <strong>und</strong> damit eine Vergleichbarkeit möglich<br />

machen.<br />

Die Hypothese „Ges<strong>und</strong>e mit <strong>eigener</strong> Symptomwahrnehmung (benigne Mammaerkrankungen)<br />

haben stärkere krebsspezifische Ängste als Ges<strong>und</strong>e ohne Symptomwahrnehmung“ ließ sich aus<br />

den Ergebnissen dieser Untersuchung heraus nicht bestätigen.<br />

Die geringe Prävalenz auffälliger Werte gerade bezüglich der krebsspezifischen<br />

Angstausprägung auf Seiten der Frauen mit <strong>eigener</strong> Symptomwahrnehmung überraschte, vor<br />

allem auch im Hinblick auf die in der Tumorrisikosprechst<strong>und</strong>e erfahrenen Schilderungen dieser<br />

Frauen.<br />

Auch hinsichtlich der HADS-Skalen konnten keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen<br />

festgestellt werden, mit Ausnahme eines tendenziellen, nicht signifkanten Unterschieds auf der<br />

Depressivitäts-Skala auf Seiten der an einer Mastopathie leidenden Frauen.<br />

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