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Einfluss von eigener Krebserkrankung und Krankheitserfahrungen ...

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Die Hypothese, dass die Art der Therapie einen Effekt auf Angst <strong>und</strong> Depression besitzt, ließ sich<br />

aufgr<strong>und</strong> der Ergebnisse unserer Untersuchung nicht stützen. Zwischen den Patientengruppen<br />

der mastektomierten Frauen <strong>und</strong> denen, die brusterhaltend therapiert worden sind, ergeben sich<br />

bei ausgewogenem Stichprobenumfang keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der<br />

psychischen Belastung.<br />

Die Gruppenunterschiedsprüfungen wurden zwischen den beiden Patientengruppen (Ablatio vs.<br />

Brusterhaltende Operation) nur hinsichtlich der operativen Therapie vorgenommen. Interessant<br />

wäre sicherlich auch ein Vergleich zwischen nur operativ therapierten Frauen <strong>und</strong> Patientinnen,<br />

die neben einer Operation durch eine adjuvante Therapie einer zusätzlichen Belastung<br />

ausgesetzt waren.<br />

In der Patientengruppe mit zusätzlicher Behandlung durch Chemotherapie oder Radiatio erwies<br />

sich jedoch die Gruppenstärke als zu klein, um statistische Tests durchführen zu können.<br />

Die Bef<strong>und</strong>e in der Literatur zu diesem Themenkomplex sind inkonsistent. Wie bereits ausführlich<br />

in Kapitel 3.4.2 beschrieben, gibt es mehrere Studien, die diesen Sachverhalt bereits untersucht<br />

haben. Laut der Übersichtsarbeit <strong>von</strong> Aschenbrenner et al. (2003) zeigte sich in 17 Studien kein<br />

<strong>Einfluss</strong> der jeweiligen Behandlungsform auf das emotionale Befinden. In der Metaanalyse <strong>von</strong><br />

Moyer (1997) konnte eine Überlegenheit der brusterhaltenden Therapie hinsichtlich des<br />

emotionalen Befindens sowie krebsbezogener Sorgen festgestellt werden. Während Rowland<br />

<strong>und</strong> Massie (1998) die psychisch belastenden Auswirkungen der operativen Therapie durch<br />

Ablatio hervorheben, zeigen neuere Studien auf, dass diese im Verlauf der Zeit eine deutliche<br />

Verbesserung des psychischen Befindens berichten.<br />

Lasry et al. (1987) dagegen zeigten auf, dass für Patientinnen mit einer durchgeführten<br />

brusterhaltenden Therapie ein höheres Risiko für psychische Störungen, insbesondere<br />

Depressivität, im weiteren Krankheitsverlauf bestand. Wichtig in diesem Kontext scheint zu<br />

erwähnen, dass die Ausprägung <strong>von</strong> Angst <strong>und</strong> Depressivität hinsichtlich der Art der Therapie<br />

möglicherweise <strong>von</strong> den unterschiedlichen Erfahrungsbereichen der Persönlichkeit abhängen<br />

kann. Dies könnte auch für die Stichprobe der vorliegenden Arbeit zutreffen. Zudem ist das<br />

Ergebnis unter Umständen auch dahingehend zu interpretieren, dass Frauen, die sich für eine<br />

Mastektomie entscheiden, nicht die ständige Besorgnis über ein mögliches Rezidiv ertragen<br />

müssen.<br />

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