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Einfluss von eigener Krebserkrankung und Krankheitserfahrungen ...

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Das Alter der Erkrankten lag durchschnittlich höher. Das Patientenklientel setzte sich zu 95,5%<br />

aus weiblichen Teilnehmerinnen zusammen. Die Mehrzahl der Probanden war zum<br />

Untersuchungszeitpunkt verheiratet oder lebte in einer festen Partnerschaft.<br />

Die Erhebung sämtlicher Daten erfolgte vor der Erstberatung zum Zeitpunkt der<br />

Inanspruchnahme der Tumorrisikosprechst<strong>und</strong>e. Neben der Erfassung medizinischer Daten<br />

anhand eines gynäkologischen <strong>und</strong> biomedizinischen Erhebungsbogens wurden die<br />

Studienteilnehmer gebeten, einen umfassenden Fragenkatalog zu beantworten. Für die<br />

vorliegende Arbeit wurden die Variablenbereiche Risikowahrnehmung <strong>und</strong> krebsspezifische<br />

Angst, seelisches Befinden sowie einige soziodemographische Daten erfasst <strong>und</strong> in die<br />

Untersuchung einbezogen. Die Studie wurde als kontrollierte Querschnittsuntersuchung<br />

konzipiert, um die emotionale Befindlichkeit zum Zeitpunkt der klinischen Vorstellung zu erfassen.<br />

Hinsichtlich des psychologisch-orientierten Fragebogenteils kam die deutsche Version der<br />

Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) <strong>von</strong> Herrmann et al. (1995) zum Einsatz.<br />

Die Ergebnisse hinsichtlich der zentralen Frage nach der Ausprägung der psychologischen<br />

Merkmale Angst, Depressivität <strong>und</strong> krebsspezifischer Erkrankungsfurcht zeigten, dass sowohl<br />

Angst- als auch Depressivitätswerte im Vergleich zu einer ges<strong>und</strong>en Kontrollgruppe<br />

durchschnittlich höher lagen. Ebenso finden sich in unserer Studie mehr Personen mit klinisch<br />

auffälligen Werten. Im Vergleich der beiden Subgruppen (Erkrankte vs. Ges<strong>und</strong>e) untereinander<br />

ergab sich hinsichtlich der psychosozialen Variablen kein signifikanter Unterschied, ebenso wenig<br />

ein Zusammenhang zwischen Risikostatus (definiert durch die Häufigkeitsangabe aller erkrankten<br />

Angehörigen innerhalb einer Familie) <strong>und</strong> emotionaler Befindlichkeit. Bei den<br />

Brustkrebspatientinnen zeigte sich, dass das Erkrankungsstadium sowie die Art der Therapie<br />

keinen Effekt auf Angst, Depressivität <strong>und</strong> krebsspezifische Angst haben. Betroffene, deren<br />

Erstdiagnose länger als 5 Jahre zurücklag, scheinen allerdings signifikant weniger<br />

krebsspezifisch ängstlich zu sein als diejenigen, die in den letzten 5 Jahren ihre Diagnose<br />

erfahren hatten. In der Stichprobe der ges<strong>und</strong>en Frauen aus Hochrisikofamilien ließen sich weder<br />

bei <strong>eigener</strong> Symptomwahrnehmung (benigne Mammaerkrankungen) noch bei anamnestisch<br />

bekanntem Tod der erkrankten Mutter höhere Werte krebsspezifischer Erkrankungsfurcht<br />

nachweisen.<br />

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