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Einfluss von eigener Krebserkrankung und Krankheitserfahrungen ...

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Möglicherweise haben Personen, die häufiger <strong>Krebserkrankung</strong>en in der Familie erlebt haben,<br />

aber auch bereits gelernt, mit dieser stärkeren Bedrohung umzugehen, ohne anhaltend starke<br />

Erkrankungsfurcht zu entwickeln.<br />

9.7 Beziehungen zwischen emotionalem Befinden <strong>und</strong> soziodemographischen Daten<br />

Wie in Kapitel 8.5 näher ausgeführt, wurde explorativ untersucht, welche Beziehungen zwischen<br />

soziodemographischen Daten <strong>und</strong> der Ausprägung <strong>von</strong> Angst, Depressivität <strong>und</strong><br />

krebsspezifischer Angst zu eruieren sind.<br />

In der Gruppe der an Brustkrebs erkrankten Patientinnen zeigte sich eine signifikante Korrelation<br />

zwischen dem Alter <strong>und</strong> krebsspezifischer Angst. Je älter die Frauen waren, desto höhere Werte<br />

wurden für diese Skala angegeben, d.h. desto geringer war aufgr<strong>und</strong> der negativen Polung der<br />

Skala die Angst. Zudem beschrieben die Patientinnen, die nicht in einer festen Partnerschaft<br />

lebten, eine größere Belastung auf der Depressivitätsskala. Andere soziodemographische<br />

Faktoren schienen keinen <strong>Einfluss</strong> auf die emotionale Befindlichkeit der erkrankten Frauen zu<br />

haben. Aufgr<strong>und</strong> der Möglichkeit einer zufallsbedingten Signifikanz sollten diese Ergebnisse<br />

jedoch mit Vorsicht interpretiert werden.<br />

Wie bereits in Kapitel 3.2 näher ausgeführt, ergab die Untersuchung <strong>von</strong> Mor et al. (1994), dass<br />

die Erkrankung an Brustkrebs vor allem für jüngere Frauen eine große Rolle hinsichtlich der<br />

emotionalen Belastung darstelle. In den Übersichtsarbeiten <strong>von</strong> van´t Spijker et al. (1997) sowie<br />

Aschenbrenner et al. (2003) zeigt sich ebenfalls, dass jüngeres Alter ein Risikofaktor für<br />

Ängstlichkeit, Depressivität <strong>und</strong> allgemeine psychische Belastung ist. Hinsichtlich dem<br />

Zusammenhang zwischen dem Fehlen einer festen Partnerschaft <strong>und</strong> Depressivität wurde in<br />

Längsschnittstudien mit Krebspatienten gezeigt, dass eine partnerschaftliche Unterstützung für<br />

den Betroffenen mit einem geringeren Ausmaß an emotionaler Belastung einhergeht (Rowland<br />

<strong>und</strong> Massie 1998, Baider <strong>und</strong> Kaplan de Nour 1990, Weisman <strong>und</strong> Worden 1975). In der<br />

Metaanalyse <strong>von</strong> Aschenbrenner et al. (2003) hatte der Ehestatus keinen <strong>Einfluss</strong> auf die erlebte<br />

Belastung. Lediglich in 2 Modellen wurde ein solcher Zusammenhang gef<strong>und</strong>en. In einer <strong>von</strong> drei<br />

Studien (Kugaya et al. 2000), die zusätzlich untersuchten, inwieweit die Wohnsituation die<br />

psychische Belastung beeinflusst, waren Alleinstehende häufiger depressiv.<br />

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