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Einfluss von eigener Krebserkrankung und Krankheitserfahrungen ...

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2 Das Krankheitsbild Mammakarzinom<br />

2.1 Brustkrebs <strong>und</strong> prädisponierende Gene<br />

Das Mammakarzinom ist die häufigste Karzinomerkrankung sowie die absolut häufigste<br />

Karzinomtodesursache der Frau in der westlichen Welt. In Deutschland wird jedes Jahr bei etwa<br />

45000 Frauen eine Brustkrebserkrankung diagnostiziert. Das Risiko, an Brustkrebs zu<br />

erkranken, steigt mit dem Alter an, wobei die meisten Mammakarzinom-Erkrankungen (ca. 80%)<br />

postmenopausal zu verzeichnen sind (Pharoah et al. 1998). Während das generelle<br />

Inzidenzrisiko einer Frau im Verlauf ihres Lebens ungefähr 10% beträgt, werden in bestimmten<br />

Familien Brustkrebserkrankungen gehäuft beobachtet, für deren Disposition verschiedene<br />

prädisponierende Gene verantwortlich gemacht werden. Man schätzt, dass r<strong>und</strong> 5-10% der<br />

Brust- <strong>und</strong> Eierstockkrebserkrankungen erblich bedingt sind <strong>und</strong> einem autosomal-dominanten<br />

Erbgang folgen (Schmutzler et al. 2002; American Medical Association 2002). An der Entstehung<br />

des Mammakarzinoms sind zwei Gengruppen (Onkogene <strong>und</strong> Tumorsuppressorgene) beteiligt.<br />

In die Gruppe der prädisponierenden Gene werden für die Entwicklung <strong>von</strong> Mamma- <strong>und</strong><br />

Ovarialkarzinomen 5 Gene mit unterschiedlicher Penetranz eingeordnet: BRCA1, BRCA2, TP 53,<br />

das Ataxia-teleangiectasia-Gen (AT) <strong>und</strong> PTEN.<br />

Das „Zweischritt-Modell“ zur Inaktivierung eines Tumorsuppressorgens (z.B. BRCA1, BRCA2, TP<br />

53 beim Li-Fraumeni-Syndrom) wurde zuerst <strong>von</strong> Knudson formuliert. Bei den genetischen<br />

Veränderungen handelt es sich um Keimbahnmutationen, deren Träger diese Anlage in allen<br />

Körperzellen aufweisen. Die genetische Prädisposition wird autosomal-dominant vererbt, wobei<br />

das prädisponierende Allel wie ein rezessives in einer somatischen Zelle fungiert. Die vererbte<br />

Kopie des mutierten Allels ist verantwortlich für die Prädisposition, der Verlust bzw. die<br />

Inaktivierung der zweiten, ges<strong>und</strong>en Kopie in der somatischen Zelle führt zur Ausprägung des<br />

malignen Phänotyps (Beckmann et al. 1998). Mutationen auf diesen Genen gehen mit einem<br />

deutlich erhöhten Erkrankungsrisiko für Karzinome der jeweiligen Zielgewebe einher.<br />

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