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Einfluss von eigener Krebserkrankung und Krankheitserfahrungen ...

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3.4 Angst <strong>und</strong> Depressivität<br />

3.4.1 Definition <strong>und</strong> Forschungsüberblick<br />

Die Ausprägung der psychologischen Merkmale Angst <strong>und</strong> Depressivität bei Tumorerkrankungen<br />

<strong>und</strong> insbesondere bei Brustkrebs hat in der Forschung eine zentrale Bedeutung erlangt, da diese<br />

Faktoren das Erleben der Symptomatik <strong>und</strong> das Krankheitsverhalten vermutlich nachhaltig<br />

beeinflussen.<br />

Zahlreiche Studien, zumeist aus dem angloamerikanischen Raum, belegen, dass Depression <strong>und</strong><br />

Angst die häufigsten komorbiden Störungen bei Krebskranken sind (Übersichten: Massie <strong>und</strong><br />

Popkin 1998; McDaniel et al. 1995; Newport <strong>und</strong> Nemeroff 1998; Noyes et al. 1998; Sellick <strong>und</strong><br />

Crooks 1999; van´t Spijker et al. 1997). Diese können die Lebensqualität stark beeinträchtigen<br />

<strong>und</strong> müssen adäquat behandelt werden. Zu den Symptomen der Depression gehören neben<br />

einer bedrückten Stimmung vor allem ein Verlust an Interessen <strong>und</strong> Lebensfreude sowie<br />

Antriebsstörung <strong>und</strong> Energielosigkeit. Weitere Symptome sind vermindertes Selbstwertgefühl,<br />

Schuldgefühle, Pessimismus, Gefühle der Sinnlosigkeit <strong>und</strong> Selbstmordgedanken. Häufig wird<br />

eine Depression bei Krebskranken übersehen, da viele Patienten nicht <strong>von</strong> sich aus über ihre<br />

Beschwerden berichten <strong>und</strong> diese oft nicht nur Symptome einer Depression, sondern auch<br />

Folgen der Tumorerkrankung sein können <strong>und</strong> als solche verkannt werden (Faller 2002;<br />

McDaniel <strong>und</strong> Nemeroff 1993; McDaniel et al. 1995).<br />

Die Untersuchungsergebnisse bezüglich Angst <strong>und</strong> Depressivität bei Brustkrebs zeigen ein<br />

heterogenes Bild, was vor allem an den – in der Literatur aufgeführten – unterschiedlichen<br />

Prävalenzraten psychischer Störungen deutlich wird. Dies kann zum Teil auch dadurch bedingt<br />

sein, dass einige Studien mit Mängeln behaftet sind <strong>und</strong> die Validität ihrer Ergebnisse aufgr<strong>und</strong><br />

der fehlenden Standardisierung der Methodik sowie der diagnostischen Kriterien anzuzweifeln ist.<br />

Nach Ergebnissen einer Metaanalyse sind Brustkrebspatientinnen signifikant geringer belastet<br />

als Krebskranke mit anderen Diagnosen (van´t Spijker et al. 1997). Die Untersucher, die sich der<br />

Literatur im Zeitraum <strong>von</strong> 1980 bis 1994 bedienten, eruierten eine breite Streuung der<br />

Prävalenzraten <strong>von</strong> Angst, Depression <strong>und</strong> generellen psychischen Störungen bei<br />

Tumorpatienten.<br />

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