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Einfluss von eigener Krebserkrankung und Krankheitserfahrungen ...

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6.2.3 Die Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS)<br />

Die Hospital Anxiety and Depression Scale ist ein <strong>von</strong> Snaith <strong>und</strong> Zigmond (1983) entwickelter<br />

Selbstbeurteilungsbogen zur Erfassung <strong>von</strong> Angst <strong>und</strong> Depressivität in der medizinischen<br />

Routineversorgung. In über 100 Veröffentlichungen mit insgesamt 15.000 Patienten wurde die<br />

Validität der Skala, ihre instrumentelle Brauchbarkeit <strong>und</strong> Akzeptanz dokumentiert. Das gut<br />

etablierte Verfahren konnte bereits bei Patienten der verschiedensten Disziplinen eingesetzt<br />

werden <strong>und</strong> sich als Screeninginstrument bewähren. Zusammen mit eigenen positiven<br />

Erfahrungen entschlossen sich Herrmann et al. (1995) zu einer Übersetzung der englischen<br />

Originalversion <strong>und</strong> Publikation im deutschsprachigen Raum.<br />

In der vorliegenden Arbeit wurde die deutsche Version der o.g. Autoren verwendet, wobei beide<br />

Versionen als weitgehend äquivalent angesehen werden können. Reliabilität, Faktorenstruktur<br />

<strong>und</strong> Skalenkonsistenz entsprechen den allgemeinen Gütekriterien. Die HADS wurde speziell für<br />

den Einsatz in „non-psychiatric hospital departments“ <strong>und</strong> somit für eine stärkere Gewichtung<br />

milderer Störungsformen <strong>und</strong> deren Quantifizierung konzipiert. Daher eignet sich der Fragebogen<br />

gut als deskriptives Screeningverfahren für die Erfassung psychischer Symptome in den zwei<br />

Bereichen Angst <strong>und</strong> Depression, welche im Sinne einer Komorbidität mit einer somatischen<br />

Erkrankung, wie z.B. bei onkologischen Patienten, auftreten können.<br />

Die HADS enthält 14 Items (je 7 pro Subskala in alternierender Abfolge) mit vierstufigen<br />

Antwortmöglichkeiten (0-3) <strong>und</strong> wechselnder Schlüsselrichtung. Durch Addition der Subskalen<br />

ergibt sich damit ein möglicher Wertebereich <strong>von</strong> 0-21. Dabei wurden ursprünglich Werte <strong>von</strong> ≤ 7<br />

auf jeder Subskala als unauffällig angesehen. Werte <strong>von</strong> 8-10 gelten als grenzwertig <strong>und</strong> solche<br />

≥ 11 als auffällig. Neuerdings wird zusätzlich eine Aufteilung des auffälligen Bereichs in eine<br />

„schwere“ (Wertebereich 11-14) <strong>und</strong> eine „sehr schwere“ (15-21) Symptomatik empfohlen. Die<br />

<strong>von</strong> Zigmond <strong>und</strong> Snaith angegebenen Cutoff-Werte sind als „Orientierungsmarken“ zu<br />

verstehen. Unter Ges<strong>und</strong>en, überwiegend Kontrollpersonen aus mehreren Studien, liegt der<br />

Mittel- bzw. Medianwert der Angstskala bei 4-7, derjenige der Depressionsskala bei 2-5.<br />

Wichtigste Zielsetzung ist die Quantifizierung einer bereichsangepassten leichteren Störungsform<br />

als Hilfestellung für den behandelnden Arzt, weitere diagnostische Schritte zu besprechen <strong>und</strong><br />

einzuleiten. Um in den weiteren Abschnitten dieser Arbeit eine Verwechslung der Abkürzung<br />

„HADS-D“, die die deutsche Version der HADS kennzeichnet, mit der Depressivitäts-Subskala zu<br />

vermeiden, wird die Bezeichnung „HADS“ verwendet. Die Abkürzung „HADS-D“ bezeichnet<br />

dagegen ausschließlich die Depressivitätsskala.<br />

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