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Einfluss von eigener Krebserkrankung und Krankheitserfahrungen ...

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Hinsichtlich einiger Untergruppenvergleiche ergaben sich z.T. aufgr<strong>und</strong> fehlender Daten geringe<br />

Fallzahlen, so dass die Ergebnisse dieser Vergleiche ausschließlich als hypothesengenerierend<br />

betrachtet werden können.<br />

Zuletzt wird zu bedenken gegeben, dass im Rahmen der explorativen Auswertung zahlreiche<br />

Zusammenhänge zwischen psychologischen Variablen <strong>und</strong> soziodemographischen <strong>und</strong><br />

medizinischen Parametern erhoben wurden. Eine Interpretation der Ergebnisse ist allein dadurch<br />

erschwert, dass Zufallssignifikanzen nicht ausgeschlossen werden können.<br />

9.9 Praktische Konsequenzen <strong>und</strong> weiterführende Forschungsfragestellungen<br />

Welche Konsequenzen lassen sich aus den Bef<strong>und</strong>en der vorliegenden Studie für die weitere<br />

Beratungspraxis ableiten? Die Daten zur emotionalen Befindlichkeit legen nahe, dass es eine<br />

Subgruppe <strong>von</strong> psychisch stark belasteten Frauen (23,2% mit auffälligen Angstwerten, 6,8% mit<br />

auffälligen Depressivitätswerten) gab, die möglicherweise <strong>von</strong> einer spezifischen<br />

psychologischen Intervention profitieren könnten.<br />

Bisherige Studien zeigten, dass solche Interventionen krebsspezifische Furcht senken kann<br />

(Gagnon et al. 1996; Lerman et al. 1995). Mittlerweile werden in einzelnen Ländern spezifische<br />

Gruppenprogramme entwickelt <strong>und</strong> erprobt, um Frauen gezielt die Möglichkeit zu bieten, ihre<br />

krebsspezifische Angst zu reduzieren (Esplen et al. 2000; Kash et al. 1995).<br />

Bislang existieren keine einheitlichen Richtlinien für die genetische Beratung (vgl. Bottorff et al.<br />

1998, Richards 1999). Daher bleibt diskussionswürdig, inwieweit genetische Beratung in erster<br />

Linie die genetischen Informationen zum Gegenstand haben sollte oder auch psychosoziale,<br />

familiäre <strong>und</strong> emotionale Aspekte miteinbeziehen sollte.<br />

Aus den Daten zum Früherkennungsverhalten sowie den Erwartungen der Frauen hinsichtlich<br />

ihrer Risikoeinschätzung in der Würzburger Stichprobe lassen sich laut Worringen (2001) die<br />

folgenden Konsequenzen ableiten. Da der Handlungsbedarf gesehen wird, das<br />

Früherkennungsverhalten der Frauen zu optimieren, sollte auf eine gynäkologische Beratung im<br />

Rahmen der Tumorrisikosprechst<strong>und</strong>e nicht verzichtet werden.<br />

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