Teil 2
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Die proletarisdie Revolution und der Renegat Kautsky<br />
3l3<br />
Klassenkampf der armen Bauern gegen die reichen, bis zum Bürgerkrieg<br />
zwischen ihnen gekommen, unter Verhältnissen, da die armen Bauern die<br />
propagandistische, politische, wirtschaftliche und militärische Unterstützung<br />
der proletarischen Staatsmacht genießen.<br />
Nirgends und zu keiner Zeit gab es eine solche Bereicherung der Schieber<br />
und der Reichen durch den Krieg und gleichzeitig eine solche Verelendung<br />
der Bauernmasse.<br />
Kautsky wiederholt altes Zeug, drischt leeres Stroh und fürchtet sich,<br />
an die neuen Aufgaben der proletarischen Diktatur auch nur zu denken.<br />
Was aber, verehrter Herr Kautsky, wenn es den Bauern an Geräten<br />
für den Kleinbetrieb mangelt und der proletarische Staat ihnen hilft,<br />
Maschinen für die kollektive Bearbeitung des Bodens zu beschaffen, ist<br />
das „theoretische Überzeugung"?<br />
Gehen wir zur Frage der Nationalisierung des Bodens über. Unsere<br />
Volkstümler, einschließlich aller linken Sozialrevolutionäre, bestreiten,<br />
daß die bei uns durchgeführte Maßnahme Nationalisierung des Bodens<br />
ist. Sie sind theoretisch im Unrecht. Insoweit wir im Rahmen der Warenproduktion<br />
und des Kapitalismus bleiben, bedeutet die Aufhebung des<br />
Privateigentums an Grund und Boden Nationalisierung des Bodens. Das<br />
Wort „Sozialisierung" bringt lediglich die Tendenz, den Wunsch, die<br />
Vorbereitung des Übergangs zum Sozialismus zum Ausdruck.<br />
Welche Stellung müssen nun die Marxisten zur Nationalisierung des<br />
Bodens einnehmen?<br />
Kautsky versteht auch hier nicht, die theoretische Frage auch nur zu<br />
stellen, oder - was noch schlimmer ist - er umgeht sie geflissentlich, obgleich<br />
aus der russischen Literatur bekannt ist, daß Kautsky über die<br />
früheren Diskussionen unter den russischen Marxisten in der Frage der<br />
Nationalisierung des Bodens, der Munizipalisierung des Bodens (Übergabe<br />
der großen Güter an die örtlichen Selbstverwaltungen) und der<br />
Bodenaufteilung unterrichtet ist.<br />
Es ist geradezu ein Hohn auf den Marxismus, wenn Kautsky behauptet,<br />
daß durch den Übergang der großen Güter an den Staat und ihre Verpachtung<br />
in kleinen Parzellen an landarme Bauern „etwas von Sozialismus"<br />
verwirklicht worden wäre. Wir haben bereits gezeigt, daß es hier<br />
nichts von Sozialismus gibt. Aber nicht genug damit: Hier kann auch<br />
nicht von einer bis zu Ende geführten bürgerlich-demokratischen Revolu-