Teil 2
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216 W. /. Lenin<br />
niemals unsere Prinzipien aufgeben. Es hat keinen Sinn, jetzt darüber zu<br />
reden. Vor fünfzehn Jahren ging der Streit um die Grundlinie und um<br />
die Prinzipien, leider konnte ich ihn nicht in Rußland ausfechten und<br />
mußte dies hauptsächlich im Ausland tun. Jetzt aber ist die Rede von der<br />
Staatsmacht; sie auch nur im geringsten aufzugeben, davon kann keine<br />
Rede sein. Nicht umsonst hat Wilson erklärt: Jetzt ist der Weltbolschewismus<br />
unser Feind. Das sagen die Bourgeois der ganzen Welt. Und wenn<br />
sie sich zu einem Feldzug gegen uns entschließen, so heißt das, sie haben<br />
erkannt, daß die bolschewistische Macht nicht nur eine russische, sondern<br />
eine internationale Erscheinung ist. Der Bolschewik wäre ein Hanswurst<br />
und ein Jammerlappen, der an die Bourgeoisie mit dem Vorschlag eines<br />
Übereinkommens herantreten würde, und außerdem wird sich jetzt, da<br />
der revolutionäre Brand auf eine ganze Reihe Länder übergegriffen hat,<br />
keine einzige kapitalistische, bürgerliche Regierung darauf einlassen, sie<br />
kann es auch gar nicht.<br />
Als es zu den jüngsten Ereignissen kam, hat die schweizerische Bourgeoisie<br />
geradeheraus erklärt: Wir sind nicht die Russen, wir werden euch<br />
die Macht nicht abtreten. Hauptmann Sadoul, der sich dem Bolschewismus<br />
angeschlossen, hat, schreibt, er wundere sich geradezu, wenn er die erstaunliche<br />
Gefügigkeit der russischen Bourgeoisie sehe, und erklärt, die<br />
französische Bourgeoisie werde nicht so handeln. Dort wird eine viel<br />
größere Erbitterung zu beobachten sein, und wenn der Bürgerkrieg ausbrechen<br />
sollte, wird er die härtesten Formen annehmen, auch von dieser<br />
Seite her stehen die Dinge ganz klar.<br />
Die Frage ist durch ein Jahr proletarischer Diktatur praktisch vollständig<br />
entschieden, und keinem einzigen Bauern, keinem einzigen Arbeiter<br />
kann es in den Sinn kommen, mit der Bourgeoisie eine Verständigung erzielen<br />
zu wollen. Daß aber eine Verständigung nichts Neues ist, damit bin<br />
ich vollkommen einverstanden. Ich möchte nur, daß wir über solche Fragen<br />
gemeinsam beraten.<br />
Die Umstände, die die Menschewiki und Sozialrevolutionäre sowie die<br />
kleinbürgerliche Intelligenz besonders von uns abgestoßen haben - der<br />
schonungslose Kampf um den Brester Frieden zur Zeit der Offensive des<br />
deutschen Imperialismus -, diese Umstände bestehen nicht mehr. Aber<br />
daß auch nur zeitweilige Erfolge der Engländer und Franzosen bei dieser<br />
Intelligenz und der kleinbürgerlichen Demokratie neue Schwankungen