Teil 2
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350 W. I. Lenin<br />
Mittelbauern, Der Mittelbauernschaft gegenüber befolgten wir stets eine<br />
Politik des Bündnisses. Sie ist keineswegs ein Feind der Sowjeteinrichtungen,<br />
sie ist kein Feind des Proletariats und auch kein Feind des Sozialismus.<br />
Natürlich wird sie schwanken und nur dann zum Sozialismus überzugehen<br />
bereit sein, wenn sie an Hand praktischer, überzeugender und<br />
anschaulicher Beispiele zur Einsicht kommt, daß dieser Übergang notwendig<br />
ist. Diese Mittelbauernschaft läßt sich freilich nicht durch theoretische<br />
Erörterungen oder- Agitationsreden überzeugen - damit rechnen<br />
wir nicht -.aber überzeugen werden sie das Beispiel und die Geschlossenheit<br />
des werktätigen <strong>Teil</strong>s der Bauernschaft, überzeugen wird sie das<br />
Bündnis dieser werktätigen Bauernschaft mit dem Proletariat. Hier rechnen<br />
wir mit einem längeren, allmählichen Überzeugungsprozeß, mit einer<br />
Reihe von Übergangsmaßnahmen, die die Verständigung des proletarischen,<br />
sozialistischen <strong>Teil</strong>s der Bevölkerung, die Verständigung der<br />
Kommunisten, die das Kapital in allen seinen Formen entschlossen bekämpfen,<br />
mit der Mittelbauernschaft herbeiführen werden.<br />
Und weil wir diese Situation berücksichtigen, weil wir berücksichtigen,<br />
daß wir es auf dem Lande mit einer unvergleichlich schwierigeren Aufgabe<br />
zu tun haben, stellen wir eben die Frage so, wie sie im Gesetz über<br />
die Sozialisierung des Grund und Bodens gestellt ist. Sie wissen, daß dort<br />
die Abschaffung des Privateigentums an Grund und Boden und die ausgleichende<br />
Bodenverteilung proklamiert ist; Sie wissen, daß die Realisierung<br />
dieses Gesetzes auch in dieser Weise begonnen wurde und daß wir<br />
es in den meisten bäuerlichen Gebieten durchgeführt haben. Zugleich ist<br />
in dem Gesetz auf Grund des allgemeinen, einmütigen Einvernehmens<br />
sowohl der Kommunisten als auch aller, die damals die kommunistischen<br />
Ansichten noch nicht teilten, jene Bestimmung enthalten, die ich soeben<br />
angeführt habe und die besagt, daß es unsere gemeinsame Aufgabe, unser<br />
gemeinsames Ziel ist, zur sozialistischen Wirtschaft, zum kollektiven<br />
Bodenbesitz und zur gemeinschaftlichen Bodenbestellung überzugehen.<br />
Je weiter die Aufbauperiode fortschreitet, desto klarer wird es jetzt sowohl<br />
den Bauern, die sich bereits auf dem Boden festgesetzt haben, als<br />
auch den Kriegsgefangenen, die jetzt, nach langer Qual, zu Hunderttausenden<br />
und Millionen aus der Gefangenschaft zurückkehren, was wir<br />
für eine gigantische Arbeit zur Wiederherstellung der Wirtschaft zu<br />
leisten haben, um die Bauern für immer aus dem Zustand der Verlassen-