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Teil 2

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260 W. /. Lenin<br />

sation nicht zur Staatsorganisation machen darf. Der „Aberglaube an den<br />

Staat", von dem Engels 1891 schrieb, daß er in Deutschland „sich in das<br />

allgemeine Bewußtsein der Bourgeoisie und selbst vieler Arbeiter übertragen<br />

hat" 102 , das ist es, was Kautsky hier offenbart hat. Kämpft, Arbeiter<br />

- damit ist unser Philister „einverstanden" (auch der Bourgeois<br />

ist damit „einverstanden", weil die Arbeiter ja ohnehin kämpfen, und<br />

man muß sich nur überlegen, wie man ihrem Schwert die Spitze abbricht)<br />

-, kämpft, aber untersteht euch nicht zu siegen! Zerstört nicht<br />

die Staatsmaschine der Bourgeoisie, setzt nicht an die Stelle der bürgerlichen<br />

„Staatsorganisation" die proletarische „Staatsorganisation".<br />

Wer ernstlich die marxistische Ansicht geteilt hat, daß der Staat nichts<br />

anderes ist als eine Maschine zur Unterdrückung einer Klasse durch eine,<br />

andere, wer sich einigermaßen in diesen Satz hineingedacht hat, der hätte<br />

sich niemals zu solch einem Unsinn versteigen können, daß die proletarischen<br />

Organisationen, die fähig sind, das Finanzkapital zu besiegen,<br />

nicht in Staatsorganisationen umgewandelt werden dürfen. Gerade in<br />

diesem Punkt entpuppte sich der Kleinbürger, für den der Staat „immerhin"<br />

etwas außerhalb der Klassen oder über den Klassen Stehendes ist.<br />

In der Tat, warum sollte es dem Proletariat, „einer Klasse", erlaubt sein,<br />

den Entscheidungskampf gegen das Kapital zu führen, das nicht nur über<br />

das Proletariat, sondern über das ganze Volk, das ganze Kleinbürgertum,<br />

die ganze Bauernschaft herrscht - warum sollte es aber dem Proletariat,<br />

„einer Klasse", nicht erlaubt sein, seine Organisation in eine staatliche<br />

umzuwandeln? Weil der Kleinbürger den Klassenkampf fürchtet und ihn<br />

nicht bis zum Ende, bis zur Hauptsache, führt.<br />

Kautsky hat sich heillos verheddert und seine geheimsten Gedanken<br />

verraten. Man beachte: Er hat selbst zugegeben, daß Europa den Entscheidungskämpfen<br />

zwischen Kapital und Arbeit entgegengeht und daß<br />

die bisherigen Methoden des ökonomischen und politischen Kampfes des<br />

Proletariats versagen. Diese Methoden bestanden ja aber gerade in der<br />

Ausnutzung der bürgerlichen Demokratie. Folglich? ...<br />

Kautsky fürchtete, zu Ende zu denken, was daraus folgt.<br />

... Folglich kann jetzt nur ein Reaktionär, ein Feind der Arbeiterklasse,<br />

ein Diener der Bourgeoisie die Reize der bürgerlichen Demokratie ausmalen<br />

und, sich der überlebten Vergangenheit zuwendend, von reiner<br />

Demokratie schwatzen. Die bürgerliche Demokratie war fortschrittlich

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