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Madam Guyon - Die geistlichen Stroeme - Gott ist die Liebe

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Erster Teil<br />

DER STRÖME LAUF ZUM MEER —<br />

DER MENSCHEN HEIMKEHR ZU GOTT<br />

„Es soll aber das Recht daherfluten wie Wasser und Gerechtigkeit wie ein nie<br />

versiegender starker Strom“! Amos 5, 24 <strong>Gott</strong> zieht <strong>die</strong> Menschen in seine<br />

Gemeinschaft. Auf verschiedenen Wegen folgen sie ihm.<br />

Was den Weisen und Klugen verhüllt geblieben bis auf den heutigen Tag, <strong>ist</strong><br />

aufgeschlossen worden den Einfältigen und Unmündigen: <strong>die</strong> Gerichte <strong>Gott</strong>es, <strong>die</strong> er<br />

verhängt über <strong>die</strong> Menschenkinder; <strong>die</strong> Wege, welche er <strong>die</strong> Menschen führt, <strong>die</strong> nach<br />

ihm verlangen! Was <strong>ist</strong> offener und unerforschlicher zugleich als das Meer! Was <strong>ist</strong><br />

offenkundiger und verschlungener zugleich als der Lauf der Ströme. . . .<br />

Ich sehe sie, <strong>die</strong>se groβen Wasser! Ich sehe und höre sie, <strong>die</strong>se lauten und rauschenden<br />

Ströme. Sie fallen von den Bergen; sie reisen durch <strong>die</strong> Fluren; sie stürzen von Fels zu<br />

Fels; sie zerteilen sich, um sich wieder zu vereinen; sie verlieren sich, um bald wieder<br />

hervorzubrechen mit verstärkter Kraft; sie verfolgen rastlos ihren Lauf, bis sie endlich<br />

anlangen in dem allgemeinen Meer...<br />

Das <strong>ist</strong> der Lauf der Menschen, <strong>die</strong> zu <strong>Gott</strong> heimkehren.<br />

Wenn ein Mensch von <strong>Gott</strong> nach der ersten Reinigung berührt <strong>ist</strong>, wenn er seine<br />

Sünden bekannt hat und bereut, schenkt <strong>Gott</strong> ihm einen sicheren inneren Zug, nun<br />

völlig zu ihm zurückkehren und sich mit ihm zu vereinigen, „in Chr<strong>ist</strong>us“ zu sein. Er<br />

fühlt nun, daß er nicht für <strong>die</strong> Amüsements und Bagatellen der Welt geschaffen <strong>ist</strong>,<br />

sondern daß er einen Mittelpunkt und ein Ziel hat, wohin er zurückkehren muß, und<br />

ohne das er niemals <strong>die</strong> wahre Ruhe finden kann (Psalm 42, 2).<br />

<strong>Die</strong>se Sehnsucht <strong>ist</strong> mit sehr starker Macht in den Menschen gelegt, in Manchen mehr,<br />

in anderen weniger, gemäß dem Plan <strong>Gott</strong>es. Alle aber haben eine liebenswürdige<br />

Ungeduld, sich zu reinigen und jedes nötige Mittel zu ergreifen, um zu ihrer Quelle, zu<br />

ihrem Ursprung zurückzukehren. Sie sind Flüssen zu vergleichen, <strong>die</strong>, nachdem sie aus<br />

ihren Quellen hervorgegangen sind, in ununterbrochenem Lauf eilen, um sich in das<br />

Meer zu stürzen. Von all <strong>die</strong>sen Flüssen fließen <strong>die</strong> einen bedächtig und langsam,<br />

andere wieder mit größerer Eile. Aber es gibt auch Bäche und Flüsse, <strong>die</strong> mit<br />

Furchterregendem Ungestüm dahinstürzen und <strong>die</strong> nichts aufhalten kann. Alle Lasten,<br />

<strong>die</strong> man ihnen zu tragen geben könnte und alle Dämme, <strong>die</strong> man baut, um ihren Lauf<br />

zu hindern, <strong>die</strong>nen zu nichts, als ihre Wildheit zu verdoppeln.

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