Masterarbeit Anton Rößler - Fachverband für Strahlenschutz eV
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Ausblick<br />
Indikatorgasmessungen nur <strong>für</strong> Zeiträume von wenigen Stunden eignen, könnten die<br />
langzeitigen Schwankungen auf andere Weise ermittelt werden. Hierzu wäre es sinnvoll,<br />
in einem Wohngebäude in einem Abstand von mehreren Tagen die Radonquellstärke<br />
wiederholt zu ermitteln. So könnte ein über mehrere Wochen dauernder und<br />
über Tage aufgelöster Verlauf der Radonquellstärke ermittelt werden.<br />
Die sehr komplexe Thematik der Luftschadstoffe konnte im Rahmen dieser Arbeit nur<br />
angerissen werden. Die Berechnung des Verlaufs der VOC aus dem Verlauf der Radonkonzentration<br />
erfolgte unter idealisierten Bedingungen und entspricht einer Näherung.<br />
Darüber hinaus wurde ein einzelner VOC beispielhaft herangezogen. Die physikalischen<br />
und chemischen Eigenschaften von VOC-Gemischen sind sehr komplex<br />
und lassen sich nicht einheitlich mathematisch beschreiben. Es wird daher im Rahmen<br />
dieser Arbeit nicht der Ansatz verfolgt, die Konzentration von VOC-Gemischen<br />
exakt zu berechnen, sondern vielmehr das vorhandene VOC-Niveau abzuschätzen.<br />
Dieser Gedanke soll auch bei einer späteren Einbeziehung weiterer Luftschadstoffe<br />
verfolgt werden, um schließlich eine Abschätzung der Qualität der Innenraumluft zu<br />
ermöglichen.<br />
Auf Basis der Einschränkungen, die sich möglicherweise besonders in Gebäuden mit<br />
einem niedrigen Radonkonzentrationsniveau ergeben, könnte auf Messungen mit hohen<br />
Zeitauflösungen verzichtet werden. Zur Beurteilung der mittleren Qualität der<br />
Innenraumluft könnten zeitintegrierende Messsysteme, wie in Abschnitt 2.4.4 beschrieben,<br />
ausreichen. Möglich wäre auch die Anwendung passiver Radonexposimeter<br />
mit automatischer Schaltung. So könnten sechs Geräte, die jeweils zu einer<br />
bestimmten Tageszeit <strong>für</strong> vier Stunden schalten, die Abschätzung eines mittleren<br />
Tagesganges der Qualität der Innenraumluft ermöglichen. Ebenso könnte die Messzeit<br />
auch auf die Aufenthaltszeit der Raumnutzer beschränkt werden.<br />
Die in dieser Arbeit präsentierte Methode stellt bereits im aktuellen Entwicklungszustand<br />
ein vielfältiges Werkzeug dar. Für die Praxis könnten durch weitere Untersuchungen<br />
detaillierte zeitaufgelöste Messungen, aber auch kostengünstige Überblicksmessungen<br />
ermöglicht werden. Dies wäre eine wichtige Grundlage <strong>für</strong> eine<br />
vielfältige Anwendbarkeit sowohl in der Forschung, als auch in der Praxis.<br />
Verfasser: Dipl.-Ing. (FH) Franz <strong>Anton</strong> <strong>Rößler</strong> 143