Masterarbeit Anton Rößler - Fachverband für Strahlenschutz eV
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Grundlagen<br />
reits wieder zerfallen. Thoron spielt in erster Linie dann eine Rolle, wenn zum Bau<br />
eines Wohngebäudes Thorium-haltiges Baumaterial, wie beispielsweise Lehm, verwendet<br />
wird. Radon, das aus der Uran-Radium-Reihe stammt ( 222 Rn), besitzt gegenüber<br />
dem Thoron eine deutlich größere Halbwertszeit von 3,8 Tagen. Diese Zeit<br />
reicht aus, damit ein relevanter Teil der 222 Rn-Nuklide die Erdoberfläche erreichen<br />
und dort austreten kann. Einige Baumaterialien können auch als Radonquelle dienen,<br />
was jedoch gegenüber dem Radoneintrag aus dem geologischen Untergrund<br />
vernachlässigbar ist. Mit der längsten Halbwertszeit aller Radonisotope stellt 222 Rn<br />
das stabilste Radonisotop dar und besitzt somit die größte Bedeutung bei Radonuntersuchungen.<br />
Wie viel Radon im geologischen Untergrund gebildet wird, an die Erdoberfläche<br />
steigt und dort austreten kann, ist regional sehr unterschiedlich. Dies hängt in erster<br />
Linie von der Geologie hinsichtlich des Urananteils und der Durchlässigkeit <strong>für</strong> Radon<br />
ab. Im Gegensatz beispielsweise zum Muschelkalk findet sich ein hoher Urananteil<br />
hauptsächlich im Granit und in vulkanischen Gesteinen. Wie viel Radon tatsächlich<br />
aus dem Erdreich austreten und in die Atmosphäre oder in Wohngebäude eindringen<br />
kann, hängt darüber hinaus von der Durchlässigkeit des geologischen Untergrundes<br />
ab. So wird beispielsweise durch eine hohe Porosität, durch Verwerfungen im Gestein<br />
oder andere Wegsamkeiten die Durchlässigkeit des Bodens erhöht. Radon<br />
kann im Grundwasser gelöst werden, was zu einer erhöhten Mobilität in wasserführenden<br />
geologischen Strukturen führt. Bedingt durch bergbauliche Aktivitäten im geologischen<br />
Untergrund kann die Mobilität des Radons ebenfalls erhöht werden.<br />
Durch eine hohe Mobilität kann Radon schneller an die Erdoberfläche gelangen, so<br />
dass ein geringerer Anteil bereits im Boden zerfällt. Abbildung 5 verdeutlicht schematisch<br />
die Wegsamkeiten des Radons im geologischen Untergrund.<br />
Verfasser: Dipl.-Ing. (FH) Franz <strong>Anton</strong> <strong>Rößler</strong> 26