Masterarbeit Anton Rößler - Fachverband für Strahlenschutz eV
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Methode<br />
3.5 Grenzen der Methode<br />
Wie in Abschnitt 2.4.4 erwähnt, ist die Messung des Radons mit einer Messunsicherheit<br />
behaftet. Besonders bei kleinen Messwerten im Bereich kleiner 100 Bq/m³ steigt<br />
die Unsicherheit mit sinkender Zählrate an. Daraus ergeben sich gewisse Anforderungen<br />
und somit auch Einschränkungen <strong>für</strong> die Anwendung der Methode in der<br />
Praxis. Änderungen der Radonkonzentration können bei kleinen Messwerten aufgrund<br />
der hohen Messunsicherheiten nur schwer aufgelöst werden. Bei Messwerten<br />
in dieser Größenordnung ist eine Rekonstruktion der Luftwechselrate nur mit sehr<br />
hohen Unsicherheiten möglich. Ist das Nutzsignal komplett vom Rauschen des Untergrundes<br />
überlagert, dann ist die Rekonstruktion der Luftwechselrate sogar unmöglich.<br />
Je nach Anforderung an die Unsicherheit der rekonstruierten Luftwechselrate<br />
ergibt sich daraus eine Begrenzung in der maximalen Luftwechselrate, die noch rekonstruiert<br />
werden kann. Diese Grenze hängt im Wesentlichen von der Radonquellstärke<br />
ab.<br />
Je geringer die Radonquellstärke, desto weniger Radon wird in der Innenraumluft<br />
bereitgestellt. Dies führt dazu, dass bereits kleine Luftwechselraten zu einer Absenkung<br />
der Radonkonzentration in der Innenraumluft auf das Niveau der Außenluft führen.<br />
Eine Rekonstruktion von höheren Luftwechselraten ist somit nicht möglich, da<br />
diese mit einer ansteigenden Unsicherheit einhergehen. Die Messunsicherheit der<br />
Radonkonzentration kann aber mit einer höheren Integrationszeit verringert werden.<br />
Dadurch ist es möglich, bei niedrigen Radonkonzentrationen eine Rekonstruktion zu<br />
ermöglichen, auch wenn dies zu einer verringerten Zeitauflösung führt. Hier muss<br />
abgewogen werden, welche Zeitauflösung gewünscht wird und welche Messunsicherheit<br />
akzeptiert werden kann.<br />
Darüber hinaus spielt die Konstanz der Radonquellstärke eine große Rolle. Hierbei<br />
besteht eine proportionale Abhängigkeit der rekonstruierten Luftwechselrate von der<br />
Schwankung der Radonquellstärke. Weicht die tatsächliche von der ermittelten Radonquellstärke<br />
um beispielsweise 30 % ab, so wird die rekonstruierte Luftwechselrate<br />
ebenfalls um 30 % abweichen. An dieser Stelle muss abgewogen werden, welche<br />
Abweichungen in der Praxis auftreten und akzeptiert werden können, und ob die<br />
Verfasser: Dipl.-Ing. (FH) Franz <strong>Anton</strong> <strong>Rößler</strong> 72