Masterarbeit Anton Rößler - Fachverband für Strahlenschutz eV
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Grundlagen<br />
2.4.2 Radon in Wohngebäuden<br />
Der Ursprung des Radons, das in den Wohnraum eindringt, liegt sowohl im geologischen<br />
Untergrund als auch in uran- oder thoriumhaltigen Baumaterialien. Radon aus<br />
dem Baumaterial spielt jedoch gegenüber dem Radon aus dem geologischen Untergrund<br />
eine untergeordnete Rolle.<br />
Das Radon aus dem geologischen Untergrund steigt an die Erdoberfläche und tritt<br />
dort einerseits in die Atmosphäre aus, gelangt aber andererseits durch Undichtigkeiten<br />
im Kellergeschoss oder in anderen erdberührenden Hausbereichen in das Gebäudeinnere.<br />
Als mögliche Undichtigkeiten kommen z.B. Durchbrüche <strong>für</strong> Rohrleitungen,<br />
Kabeldurchführungen oder Risse im Mauerwerk in Frage. Der Radoneintritt<br />
hängt somit stark vom Alter und baulichem Zustand des Wohngebäudes ab.<br />
Ausgehend vom Gebäudeuntergrund verteilt sich das Radon im Gebäude, wobei die<br />
Aktivitätskonzentration mit steigendem Stockwerk abnimmt, zum einen bedingt durch<br />
den radioaktiven Zerfall des Radons mit einer Halbwertzeit von 3,8 Tagen und zum<br />
anderen durch die Belüftung der Wohnräume. Je nach Luftwechselrate reichert sich<br />
Radon im Gebäude an, was zu einer gegenüber der Außenluft erhöhten Radonkonzentration<br />
führt. Die Luftwechselrate in Gebäuden hängt vom baulichen Zustand des<br />
Gebäudes und vom Lüftungsverhalten der Raumnutzer ab. So können bauliche<br />
Energiesparmaßnahmen in Verbindung mit einem unzureichenden Lüftungsverhalten<br />
zu einer deutlichen Reduktion des Luftwechsels und somit zu einer Erhöhung der<br />
Radonkonzentration führen. Darüber hinaus werden Radoneintritt und -ausbreitung<br />
durch Witterungsbedingungen beeinflusst. So wird beispielsweise durch warme aufsteigende<br />
Luft ein Unterdruck im Keller erzeugt (Kamineffekt), der den Radoneintritt<br />
aus dem Gebäudeuntergrund begünstigt. In den meisten Gebäuden sind daher je<br />
nach Jahreszeit unterschiedliche Radonkonzentrationen vorzufinden.<br />
Abbildung 7 verdeutlicht die Eintritts- und Ausbreitungswege des Radons und zeigt<br />
eine exemplarische Aktivitätsverteilung im Gebäude.<br />
Verfasser: Dipl.-Ing. (FH) Franz <strong>Anton</strong> <strong>Rößler</strong> 29