Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann
Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann
Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Spektrumanalyse</strong><br />
Praktische Realisierung eines Analysators<br />
A<br />
kleinen Schritten. Dabei ist die Schrittweite abhängig von <strong>der</strong> eingestellten<br />
Auflösebandbreite. Schmale Auflösebandbreiten erfor<strong>der</strong>n kleinere Abstimmschritte,<br />
da an<strong>der</strong>nfalls Informationen des Eingangsspektrums verloren<br />
gehen o<strong>der</strong> Pegelfehler entstehen können. In Bild 4-5 ist dies mit<br />
einem Filter, das über den Eingangsfrequenzbereich schrittweise abgestimmt<br />
wird, verdeutlicht. Um solche Fehler zu vermeiden, wird in <strong>der</strong><br />
Praxis eine Schrittweite gewählt, die deutlich kleiner als die Auflösebandbreite<br />
ist, z. B. 0,1· RBW.<br />
Eingangssignal<br />
Abstimmschritt >> Auflösebandbreite<br />
A<br />
f e<br />
Angezeigtes Spektrum<br />
f e<br />
Bild 4-5 Auswirkungen einer zu großen Abstimmschrittweite<br />
a) Eingangssignal geht völlig verloren<br />
b) Pegelfehler bei <strong>der</strong> Darstellung des Eingangssignals<br />
Das Referenzsignal wird üblicherweise durch einen temperaturkompensierten<br />
Quarzoszillator (TCXO) erzeugt. Zur Erhöhung <strong>der</strong> Frequenzgenauigkeit<br />
und Langzeitstabilität (siehe auch Kapitel 5.9, Frequenzgenauigkeit)<br />
ist für die meisten Spektrumanalysatoren auch eine Ofenquarzreferenz<br />
(OCXO) optional erhältlich. Zur Synchronisation mit an<strong>der</strong>en Meßgeräten<br />
wird die Referenz (üblicherweise 10 MHz) an einer Ausgangsbuchse (28)<br />
zur Verfügung gestellt. Ebenso kann <strong>der</strong> Spektrumanalysator aber auch<br />
auf ein extern zugeführtes Referenzsignal synchronisiert werden (27). Steht<br />
nur eine Buchse zum Ein- bzw. Auskoppeln eines Referenzsignals zur<br />
Verfügung, so ist <strong>der</strong>en Funktion meist von <strong>der</strong> Einstellung des Spektrumanalysators<br />
abhängig.<br />
Wie in Bild 3-9 zu erkennen, folgt nach <strong>der</strong> ersten Umsetzung bereits die<br />
ZF-Signalverarbeitung sowie die Detektion des ZF-Signals. Die Realisierung<br />
von schmalbandigen ZF-Filtern ist bei einer so hohen ZF jedoch kaum<br />
möglich, weshalb das ZF-Signal bei dem hier beschriebenen Konzept auf<br />
eine niedrigere Zwischenfrequenz, in diesem Beispiel 20,4 MHz, umgesetzt<br />
werden muß.<br />
40<br />
A<br />
A<br />
Eingangssignal<br />
Abstimmschritt >> Auflösebandbreite<br />
f e<br />
Angezeigtes Spektrum<br />
f e<br />
A<br />
2. Umsetzung<br />
Filter zur Spiegelfrequenzunterdrückung<br />
2. ZF Spiegel-<br />
1. ZF<br />
f<br />
empfangs-<br />
stelle 2. LO<br />
Bild 4-6 Umsetzung von <strong>der</strong> hohen ersten ZF auf eine niedrige zweite ZF<br />
Bei direkter Umsetzung auf 20,4 MHz läge die Spiegelempfangsstelle nur<br />
2 · 20,4 MHz = 40,8 MHz neben dem umzusetzenden Signal bei 3476,4 MHz<br />
(siehe Bild 4-6). Die Unterdrückung dieser Spiegelempfangsstelle ist aber<br />
wichtig, da aufgrund <strong>der</strong> begrenzten Isolation zwischen HF- und ZF-Tor<br />
von Mischern Signale vom Eingang auch direkt, d. h. ohne umgesetzt zu<br />
werden, auf die erste ZF-Ebene gelangen können. Man nennt diesen Effekt<br />
ZF-Durchschlag (siehe Kapitel 5.6, Störfestigkeit). Entspricht dabei<br />
die Frequenz des Eingangssignals <strong>der</strong> Spiegelfrequenz <strong>der</strong> zweiten Umsetzung,<br />
so äußert sich dieser Effekt durch den sog. Spiegelempfang <strong>der</strong><br />
zweiten ZF. Ebenso können aber auch Eingangssignale unter bestimmten<br />
Bedingungen auf die Spiegelfrequenz <strong>der</strong> zweiten Umsetzung umgesetzt<br />
werden. Da die Umsetzdämpfung von Mischern üblicherweise deutlich<br />
niedriger ist als <strong>der</strong>en Isolation zwischen HF- und ZF-Tor, ist diese Art von<br />
Spiegelempfang wesentlich kritischer.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> hohen Signalfrequenz wäre bei einer niedrigen ZF von<br />
20,4 MHz zur Spiegelunterdrückung ein sehr aufwendiges Filter mit hoher<br />
Flankensteilheit notwendig. Es ist daher günstiger, das auf die erste Zwischenfrequenz<br />
umgesetzte Eingangssignal zunächst auf eine mittlere ZF,<br />
in diesem Beispiel 404,4 MHz, umzusetzen. Hierzu ist ein fest abgestimmtes<br />
LO-Signal (10) von 3072 MHz notwendig, d. h. die Spiegelempfangsstelle<br />
für diese Umsetzung liegt bei 2667,6 MHz. Eine Spiegelunterdrückung<br />
mit Hilfe eines geeigneten Bandpaß-Filters (8) ist nun ohne weiteres möglich.<br />
Die Bandbreite dieses Bandpasses muß so groß sein, daß das Signal<br />
auch bei <strong>der</strong> größtmöglichen Auflösebandbreite nicht beeinflußt wird. Zur<br />
Reduzierung des Gesamtrauschmaßes des Analysators wird das Eingangssignal<br />
vor <strong>der</strong> zweiten Umsetzung verstärkt (7).<br />
41