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Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann

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<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Spektrumanalyse</strong><br />

Praktische Realisierung eines Analysators<br />

4.6 Wesentliche Abhängigkeiten<br />

Einige Einstellungen des Analysators sind voneinan<strong>der</strong> abhängig. Um<br />

Meßfehler zu vermeiden, sind diese Parameter bei mo<strong>der</strong>nen Spektrumanalysatoren<br />

im normalen Betriebsfall miteinan<strong>der</strong> verkoppelt, d. h. bei<br />

Än<strong>der</strong>ung einer Einstellung werden automatisch alle davon abhängigen<br />

Größen entsprechend angepaßt. Die einzelnen Parameter können aber<br />

auch voneinan<strong>der</strong> unabhängig vom Benutzer eingestellt werden. Für solche<br />

Fälle ist es beson<strong>der</strong>s wichtig, die genauen Zusammenhänge und Auswirkungen<br />

zu verstehen.<br />

4.6.1 Sweep-Zeit, Span, Auflöse- und Videobandbreite<br />

Min. Sweep-Zeit / s<br />

10e+6<br />

1e+6<br />

100e+3<br />

10e+3<br />

1e+3<br />

100e+0<br />

10e+0<br />

1e+0<br />

100e-3<br />

10e-3<br />

1e-3<br />

100e-6<br />

10e-6<br />

k = 1<br />

k = 2,5<br />

FFT-Filter (praktisch)<br />

FFT-Filter (theoretisch)<br />

Bei Verwendung von analogen o<strong>der</strong> digitalen ZF-Filtern wird die maximal<br />

zulässige Sweep-Geschwindigkeit durch die Einschwingzeit von ZF-Filter<br />

und Videofilter begrenzt. Letzteres hat keinen Einfluß, sofern die Videobandbreite<br />

größer als die Auflösebandbreite ist. In diesem Fall steigt die<br />

notwendige Einschwingdauer mit kleiner werden<strong>der</strong> Auflösebandbreite<br />

quadratisch, d. h. eine Verringerung um den Faktor n führt zu einer um n 2<br />

längeren minimal erfor<strong>der</strong>lichen Sweep-Zeit. Es gilt:<br />

∆ƒ<br />

T Sweep = k · (Gl. 4-17)<br />

B 2 ZF<br />

mit T Sweep minimal erfor<strong>der</strong>liche Sweep-Zeit (bei gegebenem Span<br />

und Auflösebandbreite), in s<br />

B ZF Auflösebandbreite, in Hz<br />

∆f darzustellen<strong>der</strong> Frequenzbereich (Span), in Hz<br />

k Proportionalitätsfaktor<br />

Der Proportionalitätsfaktor k ist abhängig von <strong>der</strong> Art des Filters und dem<br />

zulässigen Einschwingfehler. Bei analogen Filtern, die sich aus vier bzw.<br />

fünf Einzelkreisen zusammensetzen, beträgt <strong>der</strong> Proportionalitätsfaktor<br />

k = 2,5 (max. Einschwingfehler ca. 0,15 dB). Bei digital realisierten GAUSS-<br />

Filtern ist das Einschwingverhalten bekannt und exakt reproduzierbar.<br />

Durch entsprechende Korrekturen sind daher unabhängig von <strong>der</strong> Art des<br />

Eingangssignals im Vergleich zu analogen Filtern höhere Sweep-Geschwindigkeiten<br />

ohne Amplitudenverlust möglich. Es läßt sich damit ein k-Faktor<br />

von 1 erreichen. In Bild 4-28 ist die erfor<strong>der</strong>liche Sweep-Zeit bei einem<br />

1e-6<br />

1 10 100 1k 10k 100k 1M<br />

Auflösebandbreite / Hz<br />

Bild 4-28 Theoretisch erfor<strong>der</strong>liche Sweep-Zeit in Abhängigkeit von <strong>der</strong><br />

Auflösebandbreite bei einem Span von 1 MHz. Beispiel für die mit FFT-Filtern in<br />

einem mo<strong>der</strong>nen Spektrumanalysator erreichbaren Meßzeiten<br />

Span von 1 MHz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Auflösebandbreite dargestellt.<br />

Ist die Videobandbreite kleiner als die Auflösebandbreite, so wird die<br />

mindestens erfor<strong>der</strong>liche Sweep-Zeit auch durch die Einschwingzeit des<br />

Videofilters bestimmt. Diese nimmt, ähnlich wie beim ZF-Filter, mit abnehmen<strong>der</strong><br />

Bandbreite zu. Das Videofilter ist üblicherweise ein Tiefpaß 1. Ordnung,<br />

bei analoger Realisierung also ein einfaches RC-Glied. Zwischen<br />

Videobandbreite und Sweep-Zeit besteht daher ein linearer Zusammenhang.<br />

Ein Verringern <strong>der</strong> Videobandbreite um den Faktor n führt zu einer<br />

n-fachen Sweep-Zeit.<br />

Bei Unterschreitung <strong>der</strong> Mindest-Sweep-Zeit kann das ZF-Filter bzw.<br />

das Videofilter nicht mehr einschwingen, was zu Amplitudenverlust und<br />

einer verzerrten Signaldarstellung (Frequenzversatz) führt. Ein Sinussignal<br />

wird dadurch z. B. we<strong>der</strong> pegel- noch frequenzrichtig dargestellt (siehe Bild<br />

4-29). Aufgrund <strong>der</strong> verbreiterten Signaldarstellung ergibt sich zudem eine<br />

schlechtere effektive Auflösung.<br />

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