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Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann

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<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Spektrumanalyse</strong><br />

Häufige Messungen und Funktionserweiterungen<br />

6.2 Messungen an gepulsten Signalen<br />

(Dipl.-<strong>Ing</strong>. Volker Janssen)<br />

Nachrichtentechnische Anwendungen zur Informationsübermittlung –<br />

lange Zeit überwiegend mit analogen Übertragungsverfahren realisiert –<br />

werden heute zunehmend durch digitale Komponenten und Systeme ersetzt.<br />

Diese arbeiten häufig mit pulsmodulierten Signalen, so etwa in <strong>der</strong><br />

Fernsehtechnik, bei Radar und Mobilfunk. Die spektrale Verteilung solcher<br />

Signale bringt beson<strong>der</strong>e Erfor<strong>der</strong>nisse auf Seiten eines Spektrumanalysators<br />

mit sich, <strong>der</strong> zu ihrer Messung eingesetzt werden soll. Ähnliches<br />

gilt für eine an<strong>der</strong>e Art von Meßsignalen, nämlich für hochfrequente, breitbandige<br />

Störsignale, wie sie bei Schaltvorgängen o<strong>der</strong> auch bei <strong>der</strong> Takterzeugung<br />

von Mikroprozessoren auftreten. Übrigens produziert fast jede<br />

elektronische Schaltung neben den ihr zugedachten Nutzsignalen auch<br />

solche unerwünschte Störaussendungen, die die Funktion <strong>der</strong> Schaltung<br />

selbst o<strong>der</strong> die an<strong>der</strong>er elektronischer Komponenten beeinträchtigen können.<br />

Eine „Eigenstörung“ nachrichtentechnischer Elektronik äußert sich<br />

z.B. in <strong>der</strong> Verschlechterung von Spezifikationen wie dem Signal-Rausch-<br />

Abstand (S/N) o<strong>der</strong> von Bitfehlerraten (Bit Error Rate, BER). Noch unangenehmer<br />

wird <strong>der</strong> Fall, wenn die Störung über Leitungen o<strong>der</strong> durch Einstrahlung<br />

auf an<strong>der</strong>e Geräte übergreift und bei diesen zu<br />

Beeinträchtigungen o<strong>der</strong> gar Fehlfunktionen führt. Die Verhin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>artiger<br />

Störemissionen einerseits und die Gewährleistung einer genügend<br />

hohen Störfestigkeit an<strong>der</strong>erseits ist Thema des Arbeitsgebiets Elektromagnetische<br />

Verträglichkeit (EMV). Weltweit standardisierte Normen und<br />

Richtlinien stellen hier die Reproduzierbarkeit von Störmessungen sicher<br />

– und bilden die Grundlage für internationale Verfügungen über Stör-Grenzwerte,<br />

<strong>der</strong>en Einhaltung das korrekte Funktionieren von elektronischen<br />

Einheiten, Modulen, Geräten und Systemen sicherstellt.<br />

Die Energie pulsmodulierter Signale verteilt sich theoretisch über das<br />

gesamte Spektrum. Der gemessene Energieanteil hängt zudem stark<br />

davon ab, mit welcher Bandbreite gemessen wird und an welcher Stelle<br />

man sich im Spektrum befindet. Mißt man in <strong>der</strong> Nähe einer Nullstelle <strong>der</strong><br />

einhüllenden si-Funktion, so besteht die Gefahr, durch Fehleinstellung eine<br />

Übersteuerung <strong>der</strong> Eingangsstufe zu verursachen, auf die das gesamte Energiespektrum<br />

trifft, sofern keine Vorselektionsfilter verwendet werden,<br />

die das Spektrum reduzieren und es dem Mischer <strong>der</strong> ersten Umsetzstufe<br />

in „Teilabschnitten“ zuführen. Mo<strong>der</strong>ne Spektrumanalysatoren zeichnen<br />

sich durch geringe Nichtlinearitäten und hohe Übersteuerungsfestigkeit<br />

aus, d.h. durch hohe Intercept-Punkte 2. und 3. Ordnung sowie einen hohen<br />

1-dB-Kompressionspunkt. Sie weisen zudem Übersteuerungsdetektoren<br />

auf, mit <strong>der</strong>en Hilfe automatische Einstellungskorrekturen am Analysator<br />

vorgenommen werden, die den Dynamikbereich optimieren und ihn über<br />

eine automatische HF-Dämpfungseinstellung (Auto Range) in einen „ungefährlichen“<br />

Pegelbereich verschieben. Damit wird dem Benutzer die Arbeit<br />

erleichtert und eine sichere Messung gewährleistet.<br />

6.2.1 <strong>Grundlagen</strong><br />

Die Beschreibung von Pulssignalen geht von <strong>der</strong> idealen, periodischen<br />

Rechteckimpulsfolge aus. Die allgemeine reelle Fourierdarstellung ergibt<br />

für den zeitabhängigen Spannungsverlauf u (t):<br />

[ ( ) ]<br />

n=1<br />

T<br />

τ<br />

∞ 1 2nπτ<br />

2nπτ<br />

u(t)= Û 1+2 ·{sin cos nω 1 t + 1– cos sin nω<br />

T Σ 2nπτ<br />

T<br />

T<br />

1 t}<br />

mit Û Amplitude<br />

u(t) Zeitfunktion<br />

τ Impulsdauer (-breite)<br />

T Periodendauer<br />

ω 1 Kreisfrequenz<br />

n Ordnung <strong>der</strong> harmonischen Schwingung<br />

(Gl. 6-5)<br />

182<br />

183

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