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Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann

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<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Spektrumanalyse</strong><br />

Praktische Realisierung eines Analysators<br />

• Analoge Filter<br />

• Digitale Filter<br />

•FFT<br />

Analoge ZF-Filter<br />

Mit analogen Filtern werden vorwiegend sehr große Auflösebandbreiten<br />

realisiert, bei dem hier beschriebenen Spektrumanalysator beispielsweise<br />

die Bandbreiten von 100 kHz bis 10 MHz. Mit solchen Filtern lassen sich<br />

GAUSS-Filter nicht exakt nachbilden. Es ist jedoch eine sehr gute Annäherung<br />

zumindest innerhalb <strong>der</strong> 20-dB-Bandbreite möglich, wodurch das Einschwingverhalten<br />

nahezu identisch zu dem eines GAUSS-Filters ist. Die<br />

Selektionseigenschaften hängen von <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Filterkreise ab. In<br />

Spektrumanalysatoren sind vier Filterkreise üblich, man findet aber auch<br />

Geräte mit fünf Filterkreisen. Es lassen sich damit Formfaktoren von etwa<br />

14 bzw. 10 erreichen, während ein ideales GAUSS-Filter einen Formfaktor<br />

von 4,6 aufweist.<br />

In dem hier beschriebenen Spektrumanalysator werden ZF-Filter verwendet,<br />

die sich aus vier Einzelkreisen zusammensetzen. Die Filterung<br />

wird verteilt, d. h. mit jeweils zwei Filterkreisen (29 und 31) vor bzw. nach<br />

dem ZF-Verstärker (30) durchgeführt. Man erhält dadurch folgende Vorteile:<br />

• Durch die Filterkreise vor dem ZF-Verstärker werden Mischprodukte, die<br />

außerhalb des Durchlaßbereichs des ZF-Filters liegen, unterdrückt. Intermodulationsprodukte,<br />

die ohne Vorfilterung aufgrund solcher Signale im<br />

letzten ZF-Verstärker entstehen könnten, werden dadurch vermieden (siehe<br />

auch Kapitel 5.2, Nichtlinearitäten)<br />

• Mit den Filterkreisen nach dem ZF-Verstärker wird die Rauschbandbreite<br />

reduziert. Wäre das ZF-Filter konzentriert vor dem ZF-Verstärker angeordnet,<br />

so wäre die Gesamtrauschleistung bei <strong>der</strong> nachfolgenden Hüllkurvengleichrichtung<br />

aufgrund des Breitbandrauschens des ZF-Verstärkers<br />

deutlich höher.<br />

Digitale ZF-Filter<br />

Schmale Bandbreiten lassen sich vorteilhaft mit Hilfe digitaler Signalverarbeitung<br />

implementieren. Im Gegensatz zu analogen Filtern können<br />

damit ideale GAUSS-Filter realisiert werden, d. h. es kann eine wesentlich<br />

höhere Selektion erreicht werden (SF = 4,6), als mit vertretbarem Aufwand<br />

mit analogen Filtern. So haben analoge Filter bestehend aus fünf Einzelkreisen<br />

beispielsweise einen Formfaktor von etwa 10, während ein digital<br />

realisiertes, ideales GAUSS-Filter einen Formfaktor von 4,6 aufweist. Digitale<br />

Filter sind darüber hinaus abgleichfrei, stabil über <strong>der</strong> Temperatur und<br />

frei von Alterung. Sie weisen deshalb eine höhere Bandbreitengenauigkeit<br />

auf.<br />

Auch das Einschwingverhalten solcher Filter ist fest definiert und<br />

bekannt. Durch entsprechende Korrekturrechnung sind damit bei gleicher<br />

Bandbreite kürzere Sweep-Zeiten als mit analogen Filtern möglich (siehe<br />

auch Kapitel 4.6, Wesentliche Abhängigkeiten).<br />

Abweichend vom Blockschaltbild muß das ZF-Signal nach dem ZF-Verstärker<br />

zunächst mit einem A-D-Wandler abgetastet werden. Um die Einhaltung<br />

des Abtasttheorems sicherzustellen, ist die Bandbreite des<br />

ZF-Signals vor <strong>der</strong> Abtastung mit analogen Vorfiltern zu begrenzen. Diese<br />

Bandbegrenzung erfolgt vor dem ZF-Verstärker, wodurch – genau wie bei<br />

analogen Auflösebandbreiten – die Entstehung von Intermodulationsprodukten<br />

vermieden werden kann. Die Bandbreite des Vorfilters ist variabel,<br />

so daß sie abhängig von <strong>der</strong> eingestellten, digitalen Auflösebandbreite<br />

möglichst klein gewählt werden kann. Die Begrenzung <strong>der</strong><br />

Rauschbandbreite vor <strong>der</strong> Hüllkurvengleichrichtung erfolgt bereits durch<br />

das digitale ZF-Filter.<br />

Die Realisierung des digitalen ZF-Filters kann durch geeignete Strukturen,<br />

wie sie in [3-1] o<strong>der</strong> [3-2] beschrieben sind, erfolgen. Bei dem hier<br />

beschriebenen Spektrumanalysator werden mit digitalen Filtern die Auflösebandbreiten<br />

von 10 Hz bis 30 kHz realisiert.<br />

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