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Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann

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<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Spektrumanalyse</strong><br />

Praktische Realisierung eines Analysators<br />

4.2 ZF-Signalverarbeitung<br />

Die eigentliche ZF-Signalverarbeitung erfolgt auf <strong>der</strong> letzten Zwischenfrequenz,<br />

hier 20,4 MHz. Das Signal wird hier verstärkt und mit dem ZF-<br />

Filter die Auflösebandbreite festgelegt.<br />

Die Verstärkung ist in dieser letzten ZF in bestimmten Stufen (in<br />

diesem Beispiel in 0,1-dB-Schritten) einstellbar. Es kann dadurch <strong>der</strong> maximale<br />

Signalpegel innerhalb <strong>der</strong> folgenden Signalverarbeitung unabhängig<br />

von <strong>der</strong> Eichleitungseinstellung, also unabhängig vom Mischerpegel, konstant<br />

gehalten werden kann. Mit zunehmen<strong>der</strong> Dämpfung <strong>der</strong> Eichleitung<br />

ist die ZF-Verstärkung zu erhöhen, so daß <strong>der</strong> Dynamikbereich des später<br />

folgenden Hüllkurvendetektors bzw. A-D-Wandlers in vollem Umfang ausgenutzt<br />

wird (siehe hierzu auch Kapitel 4.6, Wesentliche Zusammenhänge).<br />

Mit dem ZF-Filter wird <strong>der</strong> Ausschnitt des in die ZF-Lage umgesetzten<br />

Eingangssignals festgelegt, <strong>der</strong> an bestimmter Stelle <strong>der</strong> Frequenzachse<br />

zur Anzeige gebracht werden soll. Aufgrund <strong>der</strong> hohen Flankensteilheit<br />

und <strong>der</strong> daraus resultierenden Selektionseigenschaften wäre hierfür ein<br />

Rechteckfilter wünschenswert. Solche Rechteckfilter sind aufgrund ihres<br />

Einschwingverhaltens für die <strong>Spektrumanalyse</strong> jedoch nicht geeignet. Wegen<br />

<strong>der</strong> langen Einschwingdauer könnte das Spektrum eines Eingangssignals<br />

nur durch sehr langsames Verän<strong>der</strong>n <strong>der</strong> LO-Frequenz auf die Zwischenfrequenz<br />

umgesetzt werden, da sich an<strong>der</strong>nfalls Pegelfehler ergeben<br />

würden. Kurze Meßzeiten können durch die Verwendung von einschwingoptimierten<br />

GAUSS-Filtern erreicht werden. Die Übertragungsfunktion eines<br />

solchen Filters ist in Bild 4-8 dargestellt.<br />

lg (H U (f)) / dB<br />

0<br />

– 3<br />

– 6<br />

H U(f)<br />

H U,0<br />

0,5<br />

Leistungsübertragungsfunktion<br />

Spannungsübertragungsfunktion<br />

Bild 4-8 Spannungsübertragungsfunktion eines GAUSS-Filters<br />

im logarithmischen Pegelmaßstab<br />

Im Gegensatz zu Rechteckfiltern, bei denen <strong>der</strong> Übergang vom Durchlaßin<br />

den Sperrbereich abrupt ist, muß für Filter mit begrenzter Flankensteilheit<br />

eine Definition <strong>der</strong> Bandbreite gefunden werden. In <strong>der</strong> allgemeinen<br />

<strong>Spektrumanalyse</strong> ist die Angabe <strong>der</strong> 3-dB-Bandbreite üblich, also des Frequenzabstands<br />

<strong>der</strong> beiden Punkte <strong>der</strong> Übertragungsfunktion, an denen die<br />

Einfügedämpfung des Filters gegenüber H 2 U (f) <strong>der</strong> Mittenfrequenz um 3 dB zugenommen<br />

hat.<br />

H<br />

2<br />

U,0<br />

f 0<br />

Impulsbandbreite<br />

B I<br />

f<br />

0,5<br />

Bild 4-9 Spannungs- und Leistungsübertragungsfunktion<br />

eines GAUSS-Filters im linearen Pegelmaßstab<br />

f 0<br />

Rauschbandbreite<br />

B R<br />

Bei vielen Messungen an Rauschen o<strong>der</strong> rauschähnlichen Signalen (z. B.<br />

digital modulierten Signale) müssen gemessene Pegel auf die Meßbandbreite,<br />

hier die Auflösebandbreite, bezogen werden. Dazu muß die äquivalente<br />

Rauschbandbreite +∞ B R des ZF-Filters bekannt sein, die sich aus dessen<br />

1<br />

Übertragungsfunktion wie folgt berechnen läßt<br />

H 2 U,0<br />

0<br />

B R = · ∫ H 2 U (ƒ) · dƒ (Gl. 4-7)<br />

mit B R Rauschbandbreite, in Hz<br />

H U (f) Spannungsübertragungsfunktion<br />

H U,0 Wert <strong>der</strong> Spannungsübertragungsfunktion in Bandmitte<br />

(bei f 0 )<br />

f<br />

– 60<br />

f 0<br />

f<br />

Eine Veranschaulichung ist am einfachsten bei Betrachtung <strong>der</strong> Leistungsübertragungsfunktion<br />

im linearen Pegelmaßstab möglich (siehe Bild 4-9).<br />

Die Rauschbandbreite entspricht dabei <strong>der</strong> Breite eines Rechtecks mit gleicher<br />

Fläche wie die Fläche unter <strong>der</strong> Übertragungsfunktion H U2 (f). Auswir-<br />

46<br />

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