10.01.2014 Aufrufe

Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann

Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann

Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Spektrumanalyse</strong><br />

Leistungsmerkmale von Spektrumanalysatoren<br />

Je höher <strong>der</strong> FOM-Wert, desto größer <strong>der</strong> maximal erreichbare intermodulationsfreie<br />

Bereich. Mo<strong>der</strong>ne Analysatoren <strong>der</strong> High-End-Klasse erreichen<br />

<strong>der</strong>zeit mit einem typischen Intercept-Punkt 3. Ordnung von<br />

15 dBm und einem typischen Rauschmaß von 15 dB eine Figure of Merit<br />

von 0.<br />

Die vorangegangenen Ausführungen zum Dynamikbereich bezogen sich<br />

stets auf den Signalpegel am Eingang des ersten Mischers. Ist <strong>der</strong> Signalpegel<br />

am Eingang des Spektrumanalysators höher als <strong>der</strong> optimale<br />

Mischerpegel, so muß <strong>der</strong> Pegel durch entsprechend hohe HF-Dämpfung<br />

abgesenkt werden. Die notwendige HF-Dämpfung läßt sich wie folgt berechnen:<br />

a HF = L e – L mix (Gl. 5-39)<br />

mit a HF HF-Dämpfung, in dB<br />

L e Signalpegel am Eingang des Spektrumanalysators, in dBm<br />

L mix einzustellen<strong>der</strong> Mischerpegel, in dBm<br />

Wichtig für die Einstellung des Mischerpegels ist die Abstufung <strong>der</strong> Eichleitung:<br />

Beträgt in obigem Beispiel <strong>der</strong> Eingangspegel –17 dBm und die Abstufung<br />

<strong>der</strong> Eichleitung 10 dB, so kann <strong>der</strong> Signalpegel nur auf einen Mischerpegel<br />

von –37 dBm (bei 20 dB HF-Dämpfung) o<strong>der</strong> –47 dBm (bei<br />

30 dB HF-Dämpfung) abgesenkt werden. Der intermodulationsfreie Bereich<br />

beträgt dann nur 92 dB (L mix = – 47 dBm) bzw. 88 dB (L mix = –37 dBm).<br />

Um den maximalen intermodulationsfreien Bereich nutzen zu können,<br />

kann in diesem Fall <strong>der</strong> Pegel durch ein externes 5-dB-Dämpfungsglied auf<br />

–22 dBm abgesenkt werden. Bei einer HF-Dämpfung von 20 dB erhält man<br />

dann wie<strong>der</strong> den optimalen Mischerpegel von –42 dBm und einen intermodulationsfreien<br />

Bereich von 98 dB.<br />

Für einige Spektrumanalysatoren ist deshalb auch eine Eichleitung<br />

mit 1-dB-Stufung erhältlich. Auf die Verwendung von externen Dämpfungsglie<strong>der</strong>n<br />

o<strong>der</strong> einer externen Eichleitung kann dann verzichtet werden.<br />

Einflüsse von Phasenrauschen auf den Dynamikbereich<br />

Wie in Kapitel 5.3 beschrieben, wird das Phasenrauschen <strong>der</strong> Lokaloszillatoren<br />

durch reziprokes Mischen auf die Eingangssignale übertragen. Der<br />

Dynamikbereich für Phasenrauschmessungen wird daher beson<strong>der</strong>s bei<br />

kleinen Trägerabständen durch das Phasenrauschen des Spektrumanalysators<br />

begrenzt, d.h. das zu messende Phasenrauschen des Meßobjekts<br />

muß in jedem Fall höher sein als das des Meßgeräts (siehe hierzu auch<br />

Kapitel 6.1, Phasenrauschmessungen).<br />

Sollen schwache Signale in unmittelbarer Gegenwart sehr starker Signale<br />

dargestellt werden (z.B. bei Messung des Intercept-Punkts 3. Ordnung<br />

eines Meßobjekts), so ist auch hierfür ein möglichst geringes Phasenrauschen<br />

des Analysators notwendig. An<strong>der</strong>nfalls wird das schwache Eingangssignal<br />

unter Umständen durch das auf das starke Nachbarsignal<br />

übertragene Phasenrauschen überdeckt (siehe Bild 5-12 und dazugehöriges<br />

Beispiel). Das Phasenrauschen ist daher in solchen Fällen bei <strong>der</strong><br />

Berechnung des Dynamikbereichs zu berücksichtigen.<br />

Da das auf das Eingangssignal übertragene Phasenrauschen unabhängig<br />

vom Trägerpegel ist, läßt es sich nicht durch dessen Verän<strong>der</strong>ung<br />

beeinflussen. In Bild 5-20 ist <strong>der</strong> Beitrag des Phasenrauschens dementsprechend<br />

durch eine waagrechte Linie eingetragen. Ist die Signalfrequenz<br />

größer als <strong>der</strong> Trägerabstand, in dem Messungen an schwachen Signalen<br />

durchgeführt werden sollen, so spielen Harmonische und Intermodulationsprodukte<br />

2. Ordnung keine Rolle. In Bild 5-20 werden daher nur Intermodulationsprodukte<br />

3. Ordnung berücksichtigt. Der Phasenrauschleistungpegel<br />

ist für die gegebene Auflösebandbreite zu berechnen. Es gilt:<br />

L PN,RBW (ƒ off )= L(ƒ off ) + 10 · lg(B R,ZF ) (Gl. 5-40)<br />

mit L PN,RBW (f off ) vom Trägerabstand abhängiges Phasenrauschen<br />

innerhalb <strong>der</strong> Bandbreite B R, ZF , bezogen auf den<br />

Träger, in dBc<br />

L(f off ) vom Trägerabstand abhängiges Phasenrauschen,<br />

in dBc (1 Hz)<br />

B R,ZF Rauschbandbreite des ZF-Filters, in Hz<br />

f off<br />

Trägerabstand (Offset)<br />

138<br />

139

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!