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Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann

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<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Spektrumanalyse</strong><br />

Praktische Realisierung eines Analysators<br />

Obere und untere Frequenzgrenze dieses Konzepts werden durch die technologisch<br />

bedingten Grenzen des YIG-Filters bestimmt. In <strong>der</strong> Praxis ist<br />

<strong>der</strong>zeit eine maximale Frequenz von etwa 40 GHz bis 50 GHz möglich.<br />

Im Beispiel wird die obere Grenze von 7 GHz durch den Abstimmbereich<br />

des Lokaloszillators bestimmt. Zur Umsetzung von Eingangssignalen über<br />

7 GHz mit dem gegebenen LO-Frequenzbereich bestehen wie<strong>der</strong>um verschiedene<br />

Möglichkeiten:<br />

• Grundwellenmischung<br />

Die Umsetzung erfolgt mit <strong>der</strong> Grundwelle des LO-Signals. Um einen<br />

höheren Frequenzbereich mit dem gegebenen LO-Frequenzbereich abdecken<br />

zu können, ist hierzu vor dem Mischer die Frequenz des LO-Signals<br />

mit einem Vervielfacher z. B. zu verdoppeln.<br />

• Harmonischenmischung<br />

Die Umsetzung des Eingangssignals erfolgt durch eine Harmonische des<br />

LO-Signals, die im Mischer aufgrund dessen Nichtlinearitäten entsteht.<br />

Um eine geringe Umsetzdämpfung und somit ein geringes Rauschmaß des<br />

Spektrumanalysators zu erzielen, ist die Grundwellenmischung vorzuziehen.<br />

Die dadurch erreichten besseren Eigenschaften erfor<strong>der</strong>n allerdings<br />

einen höheren Aufwand in <strong>der</strong> Aufbereitung des LO-Signals. Neben Vervielfachern<br />

(22) sind Filter erfor<strong>der</strong>lich, mit denen Sub-Harmonische nach <strong>der</strong><br />

Vervielfachung unterdrückt werden können. Die für einen ausreichend hohen<br />

LO-Pegel nötigen Verstärker müssen sehr breitbandig sein, d. h. sie<br />

müssen für einen Frequenzbereich ausgelegt sein, <strong>der</strong> in etwa dem Eingangsfrequenzbereich<br />

des hochfrequenten Eingangsteils entspricht.<br />

Einfacher in <strong>der</strong> Realisierung, jedoch mit einer erhöhten Umsetzdämpfung<br />

verbunden, ist die Umsetzung durch Harmonischen-Mischung<br />

(auch als Oberschwellenmischung bezeichnet). Es wird hierfür ein LO-Signal<br />

in einem vergleichsweise niedrigem Frequenzbereich benötigt, das mit<br />

hohem Pegel dem ersten Mischer zugeführt wird. Aufgrund <strong>der</strong> Nichtlinearitäten<br />

des Mischers entstehen durch den hohen LO-Pegel Harmonische<br />

höherer Ordnung mit ausreichendem Pegel, die zur Umsetzung verwendet<br />

werden. Abhängig von <strong>der</strong> Ordnung m <strong>der</strong> LO-Harmonischen erhöht sich<br />

die Umsetzdämpfung des Mischers gegenüber dem Grundwellenmischbetrieb<br />

um<br />

∆a M = 20 · log m (Gl. 4-6)<br />

mit ∆a M Erhöhung <strong>der</strong> Umsetzdämpfung gegenüber dem Grundwellenmischbetrieb<br />

m Ordnung <strong>der</strong> LO-Harmonischen, die zur Umsetzung verwendet<br />

wird<br />

Je nach Preisklasse werden in <strong>der</strong> Praxis beide Konzepte verwendet. Auch<br />

eine Kombination bei<strong>der</strong> Varianten ist möglich, d. h. zur Umsetzung wird<br />

die Harmonische des mit einem Vervielfacher z. B. verdoppelten LO-Signals<br />

verwendet. Somit ist auch ein Kompromiß zwischen vertretbarem Aufwand<br />

und Empfindlichkeit möglich.<br />

Externe Mischer<br />

Für Messungen im Millimeterwellen-Bereich, also über 40 GHz, kann <strong>der</strong><br />

Frequenzbereich von Spektrumanalysatoren durch die Verwendung von<br />

externen Harmonischen-Mischern (engl. Harmonic Mixers) erweitert werden.<br />

Diese Mischer arbeiten ebenfalls nach dem Prinzip <strong>der</strong> Harmonischen-Mischung,<br />

d. h. es wird hierfür ein Lokaloszillatorsignal in einem<br />

verglichen mit dem Eingangssignal niedrigen Frequenzbereich benötigt.<br />

Das Eingangssignal wird mit einer LO-Harmonischen auf eine niedrige<br />

ZF umgesetzt und im Analysator über einen dafür vorgesehenen ZF-Eingang<br />

an geeigneter Stelle in den ZF-Signalpfad des nie<strong>der</strong>frequenten Eingangsteils<br />

eingekoppelt.<br />

Im Millimeterwellen-Bereich werden üblicherweise Hohlleiter zur leitungsgebundenen<br />

Signalübertragung verwendet. Verfügbare externe Mischer<br />

zur Erweiterung von Spektrumanalysatoren sind daher üblicherweise<br />

ebenfalls in Hohlleitertechnik aufgebaut. Sie verfügen meist über keine<br />

Vorselektion und damit über keine Spiegelfrequenzunterdrückung. Unerwünschte<br />

Mischprodukte müssen daher als solche durch geeignete<br />

Algorithmen im Spektrumanalysator identifiziert werden. Näheres zur<br />

Frequenzbereichserweiterung durch externe Harmonischen-Mischer ist in<br />

[4-2] zu finden.<br />

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