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Grundlagen der Spektrumanalyse.pdf - Ing. H. Heuermann

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<strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Spektrumanalyse</strong><br />

Praktische Realisierung eines Analysators<br />

FFT<br />

Sehr schmale ZF-Bandbreiten haben lange Einschwingzeiten zur Folge,<br />

wodurch die zulässige Sweep-Geschwindigkeit deutlich reduziert wird. Bei<br />

sehr hoher Auflösung ist es daher vorteilhaft, das Spektrum – ähnlich wie<br />

bei dem in Kapitel 3.1 beschriebenen FFT-Analysator – aus dem Zeitverlauf<br />

zu berechnen. Da Signale bei sehr hohen Frequenzen (bis zu mehreren<br />

GHz) nicht direkt mit einem A-D-Wandler abgetastet werden können, wird<br />

<strong>der</strong> interessierende Frequenzbereich als Block, d. h. mit feststehendem LO-<br />

Signal in die ZF-Ebene umgesetzt und das Bandpaßsignal im Zeitbereich<br />

abgetastet (siehe Bild 4-14). Um die Eindeutigkeit zu bewahren, ist ein<br />

analoges Vorfilter notwendig.<br />

Für ein ZF-Signal mit <strong>der</strong> Mittenfrequenz f ZF und <strong>der</strong> Bandbreite B<br />

würde man nach dem Abtasttheorem (Gl. 3-1) eine mindestens erfor<strong>der</strong>liche<br />

Abtastrate von 2 · (f ZF + 0,5 · B) erwarten. Ist die relative Bandbreite jedoch<br />

klein (B/f ZF « 1), so ist eine gewisse Unterabtastung zulässig, d. h. die<br />

Abtastfrequenz kann niedriger als die aus dem Abtasttheorem für Basisbandsignale<br />

resultierende sein. Zur Wahrung <strong>der</strong> Eindeutigkeit muß in<br />

diesem Fall das Abtasttheorem für Bandpaßsignale eingehalten werden.<br />

Für die zulässigen Abtastfrequenzen gilt daher:<br />

2·ƒ ZF +B<br />

k+1<br />

2·ƒ<br />

≤ ƒ A ≤ ZF –B<br />

(Gl. 4-10)<br />

k<br />

mit f A Abtastfrequenz, in Hz<br />

f ZF Zwischenfrequenz, in Hz<br />

B Bandbreite des ZF-Signals, in Hz<br />

k 1, 2, …<br />

Aus den Abtastwerten läßt sich das Spektrum mit Hilfe <strong>der</strong> Fourier-Transformation<br />

ermitteln.<br />

A<br />

f ZF<br />

Span<br />

Umsetzung<br />

analoges<br />

Vorfilter<br />

A<br />

D<br />

RAM<br />

Bild 4-14 <strong>Spektrumanalyse</strong> mit FFT<br />

Der maximale Span, <strong>der</strong> mit einer bestimmten Auflösung durch FFT analysiert<br />

werden kann, wird durch die Abtastrate des A-D-Wandlers sowie<br />

durch den verfügbaren Speicher zum Ablegen <strong>der</strong> Abtastwerte begrenzt.<br />

Große Frequenzbereiche müssen deshalb in einzelne Segmente unterteilt<br />

werden, die dann blockweise auf die Zwischenfrequenz umgesetzt und abgetastet<br />

werden.<br />

Während bei analogen o<strong>der</strong> digitalen Filtern die Sweep-Zeit direkt proportional<br />

zum Span steigt, hängt bei <strong>der</strong> FFT die notwendige Betrachtungszeit<br />

wie in Kapitel 3.1 beschrieben von <strong>der</strong> gewünschten Frequenzauflösung<br />

ab. Zur Einhaltung des Abtasttheorems müssen mit größer<br />

werdendem Span allerdings mehr Abtastwerte für die FFT aufgenommen<br />

werden, wodurch die FFT-Rechenzeit steigt. Dennoch können mit FFT bei<br />

hinreichend hoher Rechengeschwindigkeit <strong>der</strong> digitalen Signalverarbeitung<br />

deutlich niedrigere Meßzeiten als mit herkömmlichen Filtern erreicht<br />

werden, insbeson<strong>der</strong>e bei großen Span/RBW-Verhältnissen (siehe Kapitel<br />

4.6, Wesentliche Abhängigkeiten).<br />

FFT<br />

f LO<br />

f<br />

Anzeige<br />

Bei FFT-Filtern wird die Weitabselektion durch den Leckeffekt begrenzt.<br />

Sie hängt daher von <strong>der</strong> verwendeten Fensterfunktion ab. Das in Kapitel<br />

3.1 beschriebene Hann-Fenster ist für die <strong>Spektrumanalyse</strong> wegen des Amplitudenverlusts<br />

und des daraus resultierenden Pegelfehlers nicht geeignet.<br />

Üblicherweise wird daher ein Flattop-Fenster verwendet, mit dem<br />

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