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<strong>Antiquariat</strong> Knöll<br />
Am Neuen Fel<strong>de</strong> 2 · 21339 Lüneburg<br />
Telefon: +49 (0)4131 32390 · Mobiltelefon: +49 (0)173 1485276<br />
E-Mail: norbert.knoell@gmx.<strong>de</strong> · Internet: www.antiquariat-knoell.<strong>de</strong><br />
Literatur in seltenen Ausgaben und Autographen<br />
Autographen<br />
Carriere, Moriz, Philosoph (1817–1895): Eigenh.<br />
Brief mit Unterschrift. München, 31. Okt. 1881. 2<br />
1/2 S. 16°. € 120,–<br />
An einen Herrn, <strong>de</strong>r ihn nach seiner Meinung zu „Roman<br />
und Drama“ befragt hatte: „Die Fragestellung Ihres<br />
werthen Schreibens enthält eigentlich schon die Antwort:<br />
Roman und Drama haben das Recht uns auch in die Abgrün<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Herzens, in die Gemeinheit und das Elend<br />
<strong>de</strong>s Lebens hineinblicken zu lassen; aber sie wer<strong>de</strong>n als<br />
Kunstwerke das Ziel <strong>de</strong>r Erhebung und Beglückung nur<br />
dann erreichen, wenn sie jene nicht als das Seinsollen<strong>de</strong>,<br />
Bleiben<strong>de</strong> son<strong>de</strong>rn als das zu Überwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> darstellen<br />
[…] und uns <strong>de</strong>n Werth <strong>de</strong>r Dinge wie <strong>de</strong>r Seelenzustan<strong>de</strong><br />
erschließen […]“. – Etwas braunfleckig und unfrisch.<br />
Fontane, Theodor (1819–1898): Eigenh. Brief mit<br />
Unterschrift. Berlin, 31. März 1895. 2 S. (auf Doppelblatt).<br />
4°. € 2800,–<br />
An einen unbekannten Herrn über die Übersetzungen seiner<br />
Bücher ins Französische: „ […] Mit Bestimmtheit weiß<br />
ich nur, daß mein Buch ‚Kriegsgefangen‘ (<strong>de</strong>r französ. Titel<br />
lautet aber etwas abweichend) und <strong>de</strong>sgleichen ein autobiographischer<br />
Roman: ‚Meine Kin<strong>de</strong>rjahre‘ übersetzt wur<strong>de</strong>.<br />
Letzterer war in <strong>de</strong>r Revue bleue abgedruckt, doch weiß ich<br />
nicht, ob er als Buch erschienen ist. Aber wenn auch, we<strong>de</strong>r<br />
‚Meine Kin<strong>de</strong>rjahre‘ (trotz ihres zweiten Titels: autobiographischer<br />
Roman) noch ‚Kriegsgefangen‘ sind Romane<br />
[…]. In <strong>de</strong>n französischen Zeitungen ist öfters ziemlich<br />
ausführlich von mir die Re<strong>de</strong> gewesen, ganz beson<strong>de</strong>rs<br />
auch von einigen Romanen, ich bezweifle aber […] dass<br />
Übersetzungen existieren […].“ – Nicht im Hanser-Briefeverzeichnis<br />
und bisher unbekannt und ungedruckt.<br />
Krolow, Karl (1915–1999): Eigenhändiges Gedicht<br />
„Erinnerung an Wasser“ (17 Zeilen) mit Unterschrift.<br />
O. O. [1965]. 1 S. (Bütten, unregelmäßig<br />
beschnitten). 4°. € 280,–<br />
Das blattfüllen<strong>de</strong> Gedicht: „Der Brise zusehen, / die das<br />
Herz <strong>de</strong>s Wassers / bewegt. // Es schlägt für / nautische<br />
Orakel, / mit einem tanzen<strong>de</strong>n Leuchtturm / in <strong>de</strong>r Ferne.<br />
// Auf einer exotischen Briefmarke / öffnet die Küste ihre<br />
Augen, / duftend / nach einem Matrosengesicht. // Inseln<br />
mit <strong>de</strong>r weißen / Meersalz-Braue // Die Wasserstraße / treibt<br />
auf hoher See, / die mit <strong>de</strong>m An<strong>de</strong>nken / Melvilles beschäftigt<br />
ist.“ Erstveröffentlichung in: Krolow, „Gesammelte<br />
Gedichte“ (FFM, Suhrkamp 1965).<br />
Kunert, Günter (geb. 1929): Eigenhändiges, großformatiges<br />
Gedicht „Schlafwan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>s Selbstporträt“<br />
(7 Zeilen), monogr. und datiert „GK65“. 1 S.<br />
(Pappe, gefalt.). Quer-4°. € 280,–<br />
Das kalligraphisch ansprechen<strong>de</strong>, blattfüllen<strong>de</strong> Gedicht:<br />
„Innerhalb meines abendlichen Gehirnes / Schlurft ein<br />
Schatten umher / Auf abgelaufenen Füssen / Eine kleine<br />
un<strong>de</strong>utliche Laterne in / Der Hand und immer im Kreise.<br />
/ Erkenne ich ihn wüsste ich eher / Wer ich bin und wer<br />
nicht.“ Erstmals veröffentlicht in <strong>de</strong>r von H. Raumschüssel<br />
in Göttingen herausgegebenen Anthologie Centaur II<br />
(1966), S. 34.<br />
Lenz, Siegfried (geb. 1926): 9seitiges, maschinenschr.<br />
Manuskript mit zahlr. eigenh. Korrekturen<br />
und Ergänzungen, 2 (1 als Begleitschreiben) eigenh.<br />
Briefkarten mit U. und 1 maschinenschr. Brief mit<br />
U. Tandslet/Als (Dänemark) und Hamburg, 10. Aug.<br />
– 22. Sept. 1979. Zus. 12 S. 4° und 8°. € 480,–<br />
An Rolf Michaelis von „Die Zeit“ betr. <strong>de</strong>r Rezension von<br />
Thorkild Hansen’s Buch „Der Hamsun-Prozeß“ (Hamburg,<br />
Knaus 1979), die er „gerne übernehmen wer<strong>de</strong>“ (10.08.).<br />
„Es ist mir bei aller Bereitwilligkeit nicht möglich, die<br />
Hamsun-Besprechung fest für die Messe-Nummer zuzusagen“<br />
und fragt, bis wann Michaelis das Manuskript haben<br />
müsse (03.09.). „ […] <strong>hier</strong> ist nun meine Lese-Bilanz; bin<br />
gespannt, was Sie sagen wer<strong>de</strong>n […]. Ich hab mich bei<br />
allem nur auf die Wie<strong>de</strong>rgabe einiger Hauptargumente<br />
beschränkt; dieser voluminösen Fallstudie ganz und gar<br />
gerecht zu wer<strong>de</strong>n, ist einfach unmöglich. In je<strong>de</strong>m Fall:<br />
88 Gemeinschaftskatalog <strong>de</strong>r Antiquare 2013