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Abschlussbericht der Arbeitsgruppe SC der ...

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Abschlußbericht <strong>der</strong> <strong>Arbeitsgruppe</strong> <strong>SC</strong> <strong>der</strong> Verfassungsschutzbehörden 47<br />

baut. Die Frage <strong>der</strong> Richtigkeit und Wahrheit <strong>der</strong> Lehre, sowie <strong>der</strong>en Vermittlung<br />

an die Mitglie<strong>der</strong> ist nicht demokratischen Abstimmungsprinzipien zugänglich. Das<br />

erwarten die Mitglie<strong>der</strong> auch nicht. Unabhängig davon sind die einzelnen Kirchen<br />

und Missionen rechtlich selbständig, als Vereine verfaßt, <strong>der</strong>en Satzungen alle<br />

demokratischen Ansprüche erfüllen. Aufgrund von Art. 4 GG, Art. 140 GG i.V.m.<br />

Art. 137 WRV steht es den Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften frei,<br />

ihre inneren Angelegenheiten unabhängig von staatlicher Bevormundung zu organisieren<br />

und zu verwalten. Dies beinhaltet auch das Recht auf hierarchische Strukturen,<br />

die eine Eigenart praktisch je<strong>der</strong> Religionsgemeinschaft sind (Beispiel: kath.<br />

Kirche, Bahai, Mormonen, ev. Kirche, Zeugen Jehovas, Christliche Wissenschaftler,<br />

Heilsarmee, etc). Das Bundesverfassungsgericht hat dieses Recht als selbstverständlich<br />

anerkannt.<br />

Alle Weltreligionen gehen auf einen Stifter zurück, <strong>der</strong> aufgrund von Offenbarung<br />

o<strong>der</strong> eigener Erkenntnis zu einer neuen Deutung <strong>der</strong> Welt und <strong>der</strong> Bestimmung<br />

des Einzelnen im Weltganzen gekommen ist. Im Falle <strong>der</strong> Scientology Religion<br />

genießt ihr im Jahre 1986 verstorbener Stifter L. Ron Hubbard wie in je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Religionsgemeinschaft beson<strong>der</strong>e Wertschätzung. Dies ist jedoch weit entfernt<br />

von den totalitären Führer- o<strong>der</strong> Personenkulten an<strong>der</strong>er Gemeinschaften. Im übrigen<br />

unterliegt auch dies <strong>der</strong> Selbstverwaltung <strong>der</strong> Religionsgemeinschaft und<br />

nicht <strong>der</strong> staatlichen Aufsicht gem. Art. 140 GG i.V.m. Art. 137 WRV.<br />

Es liegt ebenso im ureigensten Interesse je<strong>der</strong> Religionsgemeinschaft, die Reinheit<br />

ihrer Lehre und Glaubensüberzeugung aufrechtzuerhalten. In dieser Hinsicht<br />

verhält sich das bei <strong>der</strong> Scientology Kirche nicht an<strong>der</strong>s als bei je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Weltreligion auch.<br />

Die Aspekte Stifter, Lehre und Beibehaltung ihrer Reinheit und Einheitlichkeit und<br />

sich daraus bedingende Hierarchien können keiner Religionsgemeinschaft streitig<br />

gemacht werden und stehen nicht zu einer demokratischen Disposition. Dies ist<br />

eigentlich eine von dem wesentlichen und östlichen Kulturkreis anerkannte Selbstverständlichkeit."<br />

Zum Thema "Demokratiefeindlichkeit" von <strong>SC</strong> führt <strong>der</strong> nach eigenen Angaben<br />

seit mehr als 15 Jahren für <strong>SC</strong> o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong> tätige Rechtsanwalt W. Blümel<br />

in einem Schreiben vom 12.12.1995 an das bayerische Staatsministerium des<br />

Innern folgende Kernthese aus:<br />

"Nach Kenntnis des Unterfertigten sind alle religös-weltanschaulichen Bewegungen<br />

in Fragen ihrer Glaubenslehre demokratiefeindlich. Alle diese Bewegungen<br />

berufen sich auf Offenbarungen o<strong>der</strong> Weisheiten, die nicht zur Disposition von<br />

Mehrheitsentscheidungen stehen. Die Demokratie ist das Resultat menschlicher<br />

Vernunft und nicht das Ergebnis göttlicher Offenbarung o<strong>der</strong> religiöser Weisheit.<br />

Eine religiöse Lehre an unserem mo<strong>der</strong>nen Demokratieverständnis zu messen,<br />

erscheint daher schon im Ansatzpunkt als verfehlt."<br />

Dieser Ansatz wird in dem von <strong>SC</strong> als Grundsatzwerk <strong>der</strong> Aufklärung über <strong>SC</strong> bezeichneten<br />

Buch 'Was ist Scientology' im Kapitel 32 unter <strong>der</strong> Überschrift "Antworten<br />

auf häufig gestellte Fragen", hier: "Hat Scientology irgendwelche politischen<br />

Ansichten?", wie folgt wie<strong>der</strong> aufgegriffen:<br />

"Scientology ist unpolitisch. Das Glaubensbekenntnis <strong>der</strong> Kirche besagt, daß<br />

'...alle Menschen unveräußerliche Rechte haben, sich ihre eigenen Organisationen,<br />

Kirchen und Regierungen vorzustellen, sie zu wählen, zu för<strong>der</strong>n und zu unterstützen.'<br />

Scientologen können selbstverständlich ihre eigenen politischen An-

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