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Abschlussbericht der Arbeitsgruppe SC der ...

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Abschlußbericht <strong>der</strong> <strong>Arbeitsgruppe</strong> <strong>SC</strong> <strong>der</strong> Verfassungsschutzbehörden 72<br />

Morddrohungen gegen Gauweiler und den Polizeipräsidenten von München ausgesprochen.<br />

164<br />

Neben Gauweiler waren weitere Kritiker, insbeson<strong>der</strong>e Sektenbeauftragte sowie<br />

Aussteiger, den Angriffen <strong>der</strong> <strong>SC</strong> ausgesetzt. Dazu folgende Beispiele:<br />

-Vorgehen gegen einen Beamten <strong>der</strong> Wehrbereichsverwaltung VI:<br />

Die <strong>SC</strong> ging gegen einen Beamten vor, <strong>der</strong> Anträge mehrerer Scientologen auf<br />

Befreiung vom Wehrdienst abgelehnt hatte, weil er das Geistlichenprivileg des §<br />

11 Abs. 1 Nr. 3 WpflG für nicht anwendbar hielt. In einer anonymen Anzeige wurde<br />

die Behauptung aufgestellt, <strong>der</strong> Beamte habe seit geraumer Zeit Zahlungen<br />

von verschiedenen Leuten per Postanweisung erhalten. Dabei könne es sich nur<br />

um Gegenleistungen für rechtswidrige Freistellungen vom Wehrdienst handeln.<br />

Gefälschte Ablichtungen <strong>der</strong> Postanweisungen wurden als Beweis beigelegt. Als<br />

Verantwortlicher für diese Aktion konnte ein Schweizer Scientologe festgestellt<br />

werden. 165<br />

- Beeinflussung <strong>der</strong> Anhörung des Bundestagsausschusses für Frauen und Jugend<br />

zum Thema Jugendsekten:<br />

Anläßlich <strong>der</strong> o.g. Ausschußsitzung am 09.10.1991, in <strong>der</strong> u.a. ehemalige <strong>SC</strong>-<br />

Mitglie<strong>der</strong> in Deutschland sowie Sektenbeauftragte, die sich eingehend mit <strong>der</strong> <strong>SC</strong><br />

beschäftigt hatten, angehört werden sollten, verteilte die <strong>SC</strong> eine Handlungsanleitung.<br />

Darin werden Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>SC</strong> aufgerufen, die Arbeit des Ausschusses zu<br />

beeinträchtigen. Die Scientologen sollten sich schriftlich, telefonisch und persönlich<br />

an die Bundestagsabgeordneten ihres Bereiches wenden. Dieses Vorgehen<br />

wird bereits im Handbuch für den Ehrenamtlichen Geistlichen beschrieben:<br />

"...könnte jemand fragen: 'Was sollen wir hinsichtlich <strong>der</strong> Regierung unternehmen?'<br />

... Mit diesem stufenweisen Ansatz könnten Sie ... eine ... Vereinigung organisieren,<br />

in <strong>der</strong> die Leute eifrig Briefe schreiben, ihren Abgeordneten besuchen<br />

und sich dabei großartig fühlen. Sie wollen lediglich die Zeit begrenzen, die Politiker<br />

... zur Verfügung haben." 166<br />

- Die <strong>SC</strong> ließ über den Sektenbeauftragten Haack 167 , <strong>der</strong> sich viele Jahre kritisch<br />

mit <strong>der</strong> <strong>SC</strong> beschäftigte, Lügen verbreiten, so z.B., daß er mit einem jungen Mädchen<br />

in einen Pornofilm gegangen sei. Auch wurden seine Familie und er selbst<br />

monatelang von Privatdetektiven bespitzelt. Scientology verbreitete, Haack habe<br />

keinen akademischen Abschluß. Im Zusammenhang mit den Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />

wurden - so Haack - von <strong>der</strong> <strong>SC</strong> und ihren Tarnorganisationen die übelsten<br />

Diffamierungen verbreitet.<br />

- Auch die Leiterin <strong>der</strong> Schutzgemeinschaft "Robin Direkt e.V.", Renate Hartwig,<br />

berichtete über Verfolgungsmaßnahmen <strong>der</strong> <strong>SC</strong>. So sei sie in den vergangenen<br />

Jahren mit zahlreichen Strafanzeigen überzogen worden, die allesamt auf unwahren<br />

Behauptungen beruht hätten. Obwohl sämtliche Verfahren eingestellt worden<br />

seien, sei sie durch die <strong>SC</strong> in <strong>der</strong> Öffentlichkeit als "gerichtsbekannte Lügnerin"<br />

und mit an<strong>der</strong>en herabwürdigenden Bezeichnungen denunziert worden, um ihren<br />

Ruf zu untergraben und ihre Glaubwürdigkeit zu erschüttern. Die Nachstellungen<br />

<strong>der</strong> <strong>SC</strong> seien bis in ihren unmittelbaren Lebensbereich gegangen. So sei bei einem<br />

Augsburger Polizisten, <strong>der</strong> Scientologe sei, eine Liste von Kfz-Kennzeichen<br />

gefunden worden, die zu Fahrzeugen ihrer Besucher gehörten. Ein Nachbar sei<br />

als Urheber <strong>der</strong> Liste festgestellt worden. Beide hätten keine Begründung für ihre<br />

Aktivität geben können. 168

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