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Abschlussbericht der Arbeitsgruppe SC der ...

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Abschlußbericht <strong>der</strong> <strong>Arbeitsgruppe</strong> <strong>SC</strong> <strong>der</strong> Verfassungsschutzbehörden 71<br />

III.2.4.7.2 Aktivitäten des OSA in Deutschland<br />

Hinweise dafür, daß <strong>der</strong> sekteneigene Sicherheitsdienst auch in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

Deutschland eingerichtet wurde, ergeben sich aus dem folgenden:<br />

Die <strong>SC</strong> München hat in deutscher Sprache ein als "Guardian Office Deutschland"<br />

bezeichnetes Papier - ohne Datum - herausgegeben, in dem die Arbeitsweise und<br />

die Aufgaben des Guardian Office dargestellt werden.<br />

Einen weiteren Anhaltspunkt für die Existenz einer <strong>der</strong>artigen Organisationseinheit<br />

<strong>der</strong> <strong>SC</strong> in Deutschland gibt auch die in deutscher Sprache abgefaßte, von <strong>der</strong><br />

Staatsanwaltschaft München beschlagnahmte Schrift "HAT WRITE UP" 155 . Die<br />

darin beschriebenen Methoden <strong>der</strong> Informationsbeschaffung setzen die Existenz<br />

einer nachrichtendienstlichen Organisationseinheit voraus. Die <strong>SC</strong>-Nie<strong>der</strong>lassung<br />

Stuttgart soll 1992 Personal für einen die Aufgaben des "Guardian Office" fortführenden<br />

"Sicherheitsdienst" gesucht haben. Nach einem Pressebericht soll es Aufgabe<br />

<strong>der</strong> angeworbenen Personen gewesen sein, Informationsquellen über Personen<br />

zu erschließen, die <strong>der</strong> <strong>SC</strong> durch Negativberichte schaden sowie Störungen<br />

von außen abzuwehren 156 . Auch ein 1992 vom "Kirchen"-Vorstand <strong>der</strong> <strong>SC</strong>-<br />

Stuttgart, Jürgen Schwarz, unterzeichnetes Schreiben - so die Pressemeldung<br />

weiter - deutet auf die Existenz eines Sicherheitsdienstes hin. In dem Schreiben,<br />

das das Signet "DSA" im Briefkopf trage, for<strong>der</strong>e Schwarz dazu auf, "eine sichere<br />

Umgebung für Scientology und Scientologen" zu schaffen. Unter Berufung auf<br />

Hubbard halte er auch "harte Maßnahmen" für erfor<strong>der</strong>lich 157 . Ende April 1992 sei<br />

ein Geheimbefehl an ausgewählte Scientologen ergangen, 37 namentlich genannte<br />

Personen auf Schwachstellen zu untersuchen, damit anschließend <strong>der</strong> "Sicherheitsdienst"<br />

in Aktion treten könne. Als Devise sei das Hubbard-Wort beigefügt<br />

worden: "Wenn Dinge schlecht sind, ist es sehr heilsam, jemanden auf den Galgen<br />

zu schicken. Wir nennen es: 'einen Kopf auf die Spitze des Speeres stecken'.<br />

158 ". Der Vizepräsident <strong>der</strong> Hamburger <strong>SC</strong>, Franz Riedl, habe die Existenz<br />

dieser Organisationseinheit, die in <strong>der</strong> Hamburger "Org" aus ca. 15 Personen bestehen<br />

soll, eingeräumt. 159<br />

Noch 1995 bezog sich das Office of Special Affairs in einem Schreiben an das BfV<br />

zur Diskreditierung eines <strong>SC</strong>-kritischen Rechtsanwaltes in den USA auf eigene<br />

Ermittlungen. So heißt es:<br />

"...wurde seine Vergangenheit überprüft, um den möglichen Grund für sein<br />

rechtswidriges Verhalten und seine Betrügereien herauszufinden. ... arbeitet<br />

schon lange mit Verbrechern zusammen und ist in kriminelle Aktivitäten verwickelt."<br />

160<br />

Folgende Aktivitäten des OSA hat die Staatsanwaltschaft München beschrieben:<br />

Die <strong>SC</strong> habe 1983 im "Fall Gauweiler" einen Privatdetektiv mit <strong>der</strong> Beschaffung<br />

von Belastungsmaterial gegen den damaligen Kreisverwaltungsreferenten beauftragt.<br />

Der Detektiv habe die <strong>SC</strong> über Gauweilers weitere Pläne informieren sowie<br />

Belastungsmaterial sammeln sollen 161 . Die Ermittlungsergebnisse seien dann sowohl<br />

in <strong>der</strong> <strong>SC</strong> Publikation "Der Freiheitsspiegel" 162 veröffentlicht als auch an die<br />

Medien übermittelt worden. Dies lasse den Schluß zu, daß die <strong>SC</strong> gezielt Mittel<br />

und Methoden einsetze, um mißliebige Gegner zu kompromittieren bzw. zu neutralisieren<br />

163 .<br />

Darüber hinaus sei Gauweiler - einem Pressebericht zufolge - 1988 damals Innenstaatssekretär<br />

- erneut Angriffen durch die <strong>SC</strong> ausgesetzt gewesen. Sie habe

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