20.05.2014 Aufrufe

Skript Immobilienwirtschaft I - von Petra Schuster

Skript Immobilienwirtschaft I - von Petra Schuster

Skript Immobilienwirtschaft I - von Petra Schuster

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Mieterhöhung zur Vergleichsmiete/Mietdatenbank<br />

Mietdatenbank<br />

§ 558 e Mietdatenbank<br />

Eine Mietdatenbank ist eine zur Ermittlung der ortsüblichen Vergleichsmiete fortlaufend geführte Sammlung <strong>von</strong><br />

Mieten, die <strong>von</strong> der Gemeinde oder <strong>von</strong> Interessenvertretern der Vermieter und der Mieter gemeinsam geführt oder<br />

anerkannt wird und aus der Auskünfte gegeben werden, die für einzelne Wohnungen einen Schluss auf die<br />

ortsübliche Vergleichsmiete zulassen.<br />

Erläuterung:<br />

1.<br />

Dieses Begründungsmittel ist völlig neu.<br />

2.<br />

Offen ist, wer Mietdatenbanken anlegt. Derzeit einzige Datenbank in Hannover: „Verein zur<br />

Ermittlung und Auskunftserteilung über die ortsüblichen Vergleichsmieten e.V. (MEA)“. Weitere<br />

dürften entstehen.<br />

3.<br />

Die Gesetzesbegründung hebt hervor, dass die Mietdatenbank eine „große Menge an Daten<br />

speichern, verarbeiten und aufbereiten“ könne. Hierdurch soll die Entwicklung der<br />

Informationstechnik für die Begründung eines Mieterhöhungsverlangens ausgenutzt werden. Dies<br />

garantiere eine „hohe Aktualität“.<br />

4.<br />

Als wesentlicher Unterschied zu einem Mietspiegel ist die fortlaufende Erfassung der Daten zu<br />

nennen. Der Mietspiegel stelle demgegenüber nur eine Momentaufnahme dar.<br />

5.<br />

Der Gesetzgeber verspricht sich eine „stärkere Verbreitung und Weiterentwicklung dieses<br />

Instruments“. Er kündigt an, zukünftig möglicherweise weiterreichende Rechtsfolgen an die<br />

Mietdatenbanken zu knüpfen.<br />

Einschätzung derzeit: eher negativ!<br />

(Studienvergleich Mietspiegel-Mietdatenbank v. GEWOS, WM 2002, 63)<br />

Probleme der Mietdatenbank:<br />

- fehlende Repräsentativität (nur jeweilige Daten/Eingaben <strong>von</strong> Mietern u. Vermietern)<br />

- zweifelhafte Datenqualität (keine Nachprüfung der behaupteten Daten)<br />

- geringe Markttransparenz (kein Überblick wie beim Mietspiegel, nur Einzelfall)<br />

- datenschutzrechtliche Bewertung (keine Prüfung der Mieter-Einwilligung)<br />

- mangelhafte Berücksichtigung <strong>von</strong> Wohnwertmerkmalen<br />

- Kosten der Abfrage hängen <strong>von</strong> der Intensität der Befragung ab (bisher 90 DM)<br />

(zu einem entgegengesetzten, positiven Ergebnis kommt: Stöver, WM 2002, 65)<br />

79

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!