Skript Immobilienwirtschaft I - von Petra Schuster
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Betriebskosten<br />
Inzwischen:<br />
Neue Betriebskostenverordnung<br />
jetzige Regelung in § 556:<br />
§ 556 Vereinbarungen über Grundmiete und Betriebskosten<br />
(1) 1 Die Vertragsparteien können vereinbaren, dass der Mieter die Betriebskosten im Sinne des § 19 Abs.2 des<br />
Wohnraumförderungsgesetzes trägt. 2 Bis zum Erlass der Verordnung nach § 19 Abs.2 Satz 2 des<br />
Wohnraumförderungsgesetzes ist hinsichtlich der Betriebskosten nach Satz 1 § 27 der Zweiten Berechnungsverordnung<br />
anzuwenden.<br />
(2) 1 Die Vertragsparteien können vorbehaltlich anderweitiger Vorschriften vereinbaren, dass Betriebskosten als<br />
Pauschale oder als Vorauszahlung ausgewiesen werden. 2 Vorauszahlungen für Betriebskosten dürfen nur in<br />
angemessener Höhe vereinbart werden.<br />
(3) 1 Über die Vorauszahlungen für Betriebskosten ist jährlich abzurechnen; dabei ist der Grundsatz der<br />
Wirtschaftlichkeit zu beachten. 2 Die Abrechnung ist dem Mieter spätestens bis zum Ablauf des zwölften Monats nach<br />
Ende des Abrechnungszeitraums mitzuteilen. 3 Nach Ablauf dieser Frist ist die Geltendmachung einer Nachforderung<br />
durch den Vermieter ausgeschlossen, es sei denn, der Vermieter hat die verspätete Geltendmachung nicht zu vertreten.<br />
4<br />
Der Vermieter ist zu Teilabrechnungen nicht verpflichtet. 5 Einwendungen gegen die Abrechnung hat der Mieter dem<br />
Vermieter spätestens bis zum Ablauf des zwölften Monats nach Zugang der Abrechnung mitzuteilen. 6 Nach Ablauf<br />
dieser Frist kann der Mieter Einwendungen nicht mehr geltend machen, es sei denn, der Mieter hat die verspätete<br />
Geltendmachung nicht zu vertreten.<br />
(4) Eine zum Nachteil des Mieters <strong>von</strong> Absatz 1, Absatz 2 Satz 2 oder Absatz 3 abweichende Vereinbarung ist<br />
unwirksam.<br />
Erläuterung:<br />
1.<br />
Die 12-monatige Frist für die Abrechnung der Vorauszahlungen (§ 20 III NMV) ist jetzt auch auf den<br />
freifinanzierten Wohnraum ausgedehnt. Es handelt sich um eine strenge Ausschlussfrist! Nur wenn<br />
die Versäumung nicht zu vertreten ist, kann auch noch später abgerechnet werden.<br />
Der Vermieter muss hierauf zukünftig besonders Acht geben!<br />
2.<br />
Auch der Mieter wird der strengen Frist <strong>von</strong> zwölf Monaten unterworfen.<br />
3.<br />
Noch nicht geklärt ist die Frage, wie eine vorherige vorbehaltslose Begleichung der geforderten<br />
Nachzahlung durch den Mieter zukünftig zu interpretieren ist. Da die Jahresfrist nur den äußersten<br />
zeitlichen Rahmen absteckt, spricht viel dafür, dass es bei den bisherigen Grundsätzen einer<br />
Anerkennung durch vorbehaltslose Zahlung bleibt.<br />
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