Daimler-Benz Geschäftsbericht 1994
Daimler-Benz Geschäftsbericht 1994
Daimler-Benz Geschäftsbericht 1994
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Bericht des Vorstands<br />
Überblick<br />
Vor dem Hintergrund eines verbesserten weltwirtschaftlichen Umfelds ist<br />
der Umsatz im <strong>Daimler</strong>-<strong>Benz</strong>-Konzern <strong>1994</strong> auf 104,1 Mrd. DM gestiegen.<br />
Damit wurde erstmals die 100 Mrd.-Grenze übertroffen. Zum Wachstum um<br />
7% haben - bis auf die DASA - alle Unternehmensbereiche beigetragen.<br />
Unsere Maßnahmen zur Verbesserung von Kostenstrukturen und Produktionsprozessen<br />
zeigten deutliche Erfolge. Sie waren neben der Geschäftsausweitung<br />
ausschlaggebend dafür, daß wir im Berichtsjahr ein gutes<br />
Stück auf dem Weg zu einer insgesamt befriedigenden Ertragslage vorangekommen<br />
sind.<br />
Weltwirtschaftliches Umfeld<br />
kräftig verbessert<br />
Der weltwirtschaftliche Aufwärtstrend<br />
hat sich im Berichtsjahr deutlich<br />
verstärkt. Insbesondere die Volkswirtschaften<br />
Westeuropas konnten das<br />
Rezessionstal unerwartet schnell hinter<br />
sich lassen. Wesentliche Impulse für die<br />
konjunkturelle Erholung gingen zunächst<br />
vom innereuropäischen Handel sowie<br />
vom Export in den asiatischen Raum,<br />
nach Nordamerika und in die Reformstaaten<br />
Osteuropas aus. Erst im weiteren<br />
Jahresverlauf <strong>1994</strong> wurde auch die<br />
Investitionstätigkeit zur Stütze der<br />
Konjunktur.<br />
Die deutsche Wirtschaft ist - ausgehend<br />
vom expandierenden Außenhandel<br />
- wieder in Fahrt gekommen.<br />
Obwohl das kräftige Wachstum in den<br />
neuen Bundesländern größtenteils durch<br />
westliche Transfers finanziert wurde,<br />
waren dort erste Anzeichen für effizientere<br />
Wirtschaftsstrukturen erkennbar.<br />
Durch teilweise massiven Personalabbau<br />
und erhebliche Produktivitätsfortschritte<br />
konnte die deutsche Industrie ihre<br />
internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />
verbessern und damit ihre Position<br />
auf den Exportmärkten festigen.<br />
Anmerkung:<br />
Der Überblick entspricht dem geprüften, für die<br />
<strong>Daimler</strong>-<strong>Benz</strong> AG und den <strong>Daimler</strong>-<strong>Benz</strong>-Konzern<br />
zusammengefaßten Lagebericht.<br />
8 Überblick<br />
Getragen von einer dynamischen<br />
Investitionstätigkeit hat sich das Wirtschaftswachstum<br />
in den USA weiter<br />
beschleunigt. Um den Gefahren einer<br />
konjunkturellen Überhitzung vorzubeugen,<br />
sah sich die US-Notenbank im<br />
Berichtsjahr veranlaßt, das Instrument<br />
höherer Leitzinsen mehrmals zu nutzen.<br />
Erst zum Jahresende <strong>1994</strong> konnte<br />
sich die Konjunktur in Japan dem allgemeinen<br />
Aufwärtstrend anschließen.<br />
Maßgeblich hierfür war die Inlandsnachfrage,<br />
während das Exportgeschäft<br />
der japanischen Industrie nach wie vor<br />
durch den starken Yen beeinträchtigt<br />
blieb.<br />
Das insgesamt positive Bild der Weltwirtschaft<br />
wurde durch das kräftige<br />
Wachstum in den Schwellenländern<br />
Asiens und Lateinamerikas sowie durch<br />
erste Anzeichen der Stabilisierung in<br />
einigen Reformländern Mitteleuropas<br />
abgerundet.<br />
Erstmals über 100 Mrd. DM<br />
Konzernumsatz<br />
<strong>Daimler</strong>-<strong>Benz</strong> konnte im Geschäftsjahr<br />
<strong>1994</strong> den Konzernumsatz auf 104,1<br />
Mrd. DM steigern. Das entspricht einem<br />
Plus von 7% gegenüber dem Vorjahreswert,<br />
der um Veränderungen im Konsolidierungskreis<br />
vergleichbar gerechnet<br />
wurde. In der Europäischen Union lagen<br />
die Erlöse mit 59,9 Mrd. DM um 4% und<br />
in Deutschland mit 39,0 Mrd. DM um 3%<br />
über dem Vorjahresniveau. Einen überdurchschnittlichen<br />
Zuwachs erzielten wir<br />
in den USA mit 13% auf 18,3 Mrd. DM<br />
sowie in allen anderen Märkten mit 11%<br />
auf 25,9 Mrd. DM.<br />
Ohne die konzerninternen Lieferungen<br />
erbrachte Mercedes-<strong>Benz</strong> 66%,<br />
AEG <strong>Daimler</strong>-<strong>Benz</strong> Industrie 10%, <strong>Daimler</strong>-<strong>Benz</strong><br />
Aerospace 16% und debis 8%<br />
der Konzernerlöse.<br />
Mercedes-<strong>Benz</strong> Pkw:<br />
Marktposition weltweit gestärkt<br />
Die internationale Automobilkonjunktur<br />
hat im Berichtsjahr wieder an<br />
Dynamik gewonnen. In Westeuropa war<br />
die Marktsituation - der gesamtwirtschaftlichen<br />
Erholung folgend - günstiger<br />
als im Krisenjahr 1993. Während aus<br />
den USA sowie den Schwellenländern in<br />
Asien und Lateinamerika positive Nachfrageimpulse<br />
kamen, stagnierte die<br />
Automobilnachfrage in Japan auf<br />
niedrigem Niveau. Weltweit stieg die<br />
Pkw-Produktion um 5% auf 36,1 Mio.<br />
Fahrzeuge.<br />
Mercedes-<strong>Benz</strong> erreichte mit einem<br />
Absatz von 592.400 Pkw in nahezu allen<br />
wichtigen Regionen überdurchschnittliche<br />
Zuwachsraten. Selbst im stagnierenden<br />
deutschen Markt stiegen die Neuzulassungen<br />
von Mercedes-<strong>Benz</strong> Pkw um<br />
19% auf 249.800, so daß sich unser<br />
Marktanteil von 7,0 auf 8,2% erhöhte.<br />
Außerhalb Deutschlands haben wir mit<br />
einem Absatz von 341.300 Pkw eine<br />
neue Höchstmarke erzielt und damit den<br />
Vorjahreswert um 18% übertroffen.<br />
Aufgrund der insgesamt günstigen<br />
Absatzsituation konnten wir die Produktion<br />
um 23% auf über 590.000 Personenwagen<br />
anheben; wir fertigten<br />
damit an der Kapazitätsgrenze.<br />
Mercedes-<strong>Benz</strong> Nutzfahrzeuge:<br />
Absatz deutlich gesteigert<br />
Auch die Nutzfahrzeugmärkte entwickelten<br />
sich überwiegend positiv. Zu<br />
der Erholung in Westeuropa trug vor<br />
allem der große Ersatzbedarf sowie die<br />
wachsende Nachfrage nach Transportkapazitäten<br />
bei. Besonders lebhaft verlief<br />
das US-amerikanische Lkw-Geschäft<br />
in den Klassen 7 und 8 (ab 11,8 t). Insgesamt<br />
erhöhte sich die Weltproduktion<br />
von Nutzfahrzeugen um 12% auf 14,2<br />
Mio. Einheiten.