Daimler-Benz Geschäftsbericht 1994
Daimler-Benz Geschäftsbericht 1994
Daimler-Benz Geschäftsbericht 1994
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Zentrale Aufgaben im Konzern<br />
Forschung und Technik<br />
Auch im Bereich Forschung und Technik beschleunigt sich die Internationalisierung;<br />
eine verstärkte länderübergreifende Zusammenarbeit<br />
in verschiedenen Projekten wurde <strong>1994</strong> durch die Gründung neuer<br />
Forschungseinrichtungen in den USA und China begleitet. Unser erstes in<br />
Europa unter Alltagsbedingungen betriebenes Fahrzeug mit Brennstoffzellen-Antrieb<br />
hat weltweit Aufsehen erregt. Hierdurch haben wir zugleich<br />
die Technologieführerschaft in diesem Segment übernommen.<br />
Erstes fahrtüchtiges Fahrzeug mit<br />
Brennstoffzelle<br />
Bei der weltweiten Suche nach<br />
alternativen Antrieben für Automobile<br />
hat <strong>Daimler</strong>-<strong>Benz</strong> einen wichtigen Markstein<br />
gesetzt: Das erste unter Alltagsbedingungen<br />
einsetzbare Fahrzeug Europas<br />
mit Brennstoffzelle konnte im Mai<br />
<strong>1994</strong> im neuen Forschungszentrum Ulm<br />
der Öffentlichkeit vorgestellt werden.<br />
Die Brennstoffzelle erzeugt aus Wasserstoffgas<br />
unmittelbar elektrischen Strom.<br />
Der Antrieb arbeitet emissionsfrei; als<br />
Ergebnis der "kalten Verbrennung" entsteht<br />
lediglich Wasserdampf.<br />
Die Spitzenposition in dieser Technologie<br />
war nur durch eine Zusammenarbeit<br />
unterschiedlicher Bereiche möglich.<br />
Die früher bei drei Tochterunternehmen<br />
angesiedelten Forschungsaktivitäten zur<br />
In einer Kooperation mit dem<br />
Shanghai Institute of Metallurgy<br />
forscht <strong>Daimler</strong>-<strong>Benz</strong> auf dem<br />
Gebiet der Packaging-Technologie<br />
für Mikroelektronik-<br />
Bauelemente.<br />
40 Forschung und Technik<br />
Brennstoffzelle haben wir in einem Projekt<br />
im Ressort Forschung und Technik<br />
konzentriert. Darüber hinaus sicherten<br />
wir uns über internationale Kooperationen<br />
das im Konzern nicht vorhandene<br />
Know-how.<br />
Nachdem <strong>Daimler</strong>-<strong>Benz</strong> bewiesen<br />
hat, daß die verwendete Brennstoffzelle<br />
grundsätzlich tauglich ist und in ein<br />
Fahrzeug integriert werden kann, arbeiten<br />
die Forscher nun daran, Kosten, Volumen<br />
und Gewicht des neuen Antriebs<br />
zu reduzieren. Außerdem gilt es, den<br />
Wirkungsgrad weiter zu verbessern und<br />
den bisher verwendeten, gasförmigen<br />
Wasserstoff durch flüssiges Methanol<br />
als Energieträger zu ersetzen. Wenn dies<br />
gelingt, könnten erstmals mit einem<br />
Elektrofahrzeug Reichweiten erzielt werden,<br />
die heute für Fahrzeuge mit <strong>Benz</strong>inoder<br />
Dieselantrieb üblich sind.<br />
Mit dem Know-how in der Brennstoffzellen-Technologie<br />
wollen wir auch<br />
im zukunftsträchtigen Markt der dezentralen<br />
Energieversorgung eine wichtige<br />
Rolle spielen. Bis zur Marktreife der<br />
neuen Technologie wird allerdings noch<br />
eine mehrjährige Forschungs- und<br />
Entwicklungsarbeit erforderlich sein.<br />
"Innovationsoffensive 11<br />
in der Forschung<br />
Am Erfolg der Brennstoffzellen-Forschung<br />
zeigt sich das Bestreben des<br />
Ressorts Forschung und Technik, den<br />
Wissenstransfer aus der Forschung in<br />
das Produkt voranzutreiben und Innovationen<br />
zu beschleunigen.<br />
Diesem Ziel diente auch die <strong>1994</strong><br />
begonnene "Innovationsoffensive".<br />
Dabei sollen innovationsfördernde<br />
interne und externe Faktoren verstärkt,<br />
internationale Beziehungen ausgebaut<br />
und die bereichsübergreifende Zusammenarbeit<br />
vertieft werden.<br />
Dieses Programm wird unterstützt<br />
von einem neuen Prozeß zur Planung<br />
von Forschungsaktivitäten, der Innovationen<br />
fordert, aber auch fördert.<br />
Strategie-Workshop<br />
Im Rahmen des jährlich stattfindenden<br />
Strategie-Workshops wurde ein Prozeß<br />
eingeführt, mit dem die Verteilung<br />
der Forschungsmittel auf Forschungsthemen<br />
und -projekte kritisch überprüft<br />
wird. Ziel ist es, die Prioritäten der Forschung<br />
an neue Erkenntnisse und interne<br />
Umorientierungen anzupassen. Dabei<br />
werden konsequent weniger erfolgreiche<br />
Projekte gestoppt und die so frei<br />
werdenden Mittel für neue innovative<br />
Themenfelder verwendet. Als Ergebnis<br />
des Strategieprozesses wurden im Berichtsjahr<br />
20 weitreichende Projekte<br />
definiert. Dabei war zu erkennen, daß<br />
insbesondere die Informationstechnik<br />
für die Forschung erheblich an Bedeutung<br />
gewinnen wird.<br />
<strong>Daimler</strong>-<strong>Benz</strong>-Forschungspreis<br />
verliehen<br />
Der "<strong>Daimler</strong>-<strong>Benz</strong>-Forschungspreis"<br />
wird an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
des Ressorts Forschung und Technik<br />
verliehen, die Spitzenleistungen erzielt<br />
haben. Hiermit wollen wir herausragende<br />
Arbeiten bei <strong>Daimler</strong>-<strong>Benz</strong> auch über<br />
die üblichen Vergütungssysteme hinaus<br />
honorieren und einen zusätzlichen<br />
Beitrag zur Förderung der Mitarbeitermotivation<br />
leisten.