Daimler-Benz Geschäftsbericht 1994
Daimler-Benz Geschäftsbericht 1994
Daimler-Benz Geschäftsbericht 1994
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Der Beitrag der <strong>Daimler</strong>-<strong>Benz</strong> Aerospace<br />
zum Ergebnis der betrieblichen<br />
Tätigkeit hat sich <strong>1994</strong> verbessert; er<br />
beträgt -0,5 (i. V. -1,0) Mrd. DM. Die<br />
anhaltend schwierige Marktverfassung<br />
für zivile Verkehrsflugzeuge sowie die<br />
restriktive öffentliche Haushaltsführung<br />
in den Bereichen Verteidigung und<br />
Raumfahrt mit der damit verbundenen<br />
Unterauslastung der vorhandenen Kapazitäten<br />
haben ein noch besseres<br />
Ergebnis verhindert. Entlastend wirkten<br />
geringere Aufwendungen für Strukturmaßnahmen.<br />
<strong>Daimler</strong>-<strong>Benz</strong> InterServices (debis)<br />
trug wie im Vorjahr 0,4 Mrd. DM zum<br />
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit<br />
des Konzerns bei. Hauptergebnisträger<br />
war nach einem erneut positiven<br />
Geschäftsverlauf der Bereich Finanzdienstleistungen.<br />
Das in der Konzern-Gewinn- und<br />
Verlustrechnung ausgewiesene Finanzergebnis<br />
ging deutlich um 2,0 auf 0,2<br />
Mrd. DM zurück. Die Ursache hierfür lag<br />
im wesentlichen bei den um 1,4 Mrd.<br />
DM geringeren Erträgen aus der Veräußerung<br />
von Wertpapieren. Außerdem<br />
waren Abschreibungen auf Finanzanlagen<br />
und Wertpapiere des Umlaufvermögens<br />
von 0,6 (i. V. 0,3) Mrd. DM<br />
vorzunehmen.<br />
Bilanzstruktur<br />
von Kapitalerhöhungen geprägt<br />
Die Bilanzsumme erhöhte sich<br />
insbesondere durch die zugeflossene<br />
Liquidität aus den beiden im Jahr <strong>1994</strong><br />
durchgeführten Kapitalerhöhungen um<br />
2,6 auf 93,5 Mrd. DM. Ebenfalls bilanzverlängernd<br />
wirkten auf der Passivseite<br />
die Verbindlichkeiten aus dem expansiven<br />
Leasing- und Absatzfinanzierungsgeschäft,<br />
die um 0,9 auf 14,5 Mrd. DM<br />
anstiegen. Die Geschäftsausweitung -<br />
12 Überblick<br />
vor allem bei Mercedes-<strong>Benz</strong> - kommt in<br />
den Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen zum Ausdruck, die<br />
gleichfalls um 0,9 auf nunmehr 7,7 Mrd.<br />
DM zunahmen. Einen gegenläufigen<br />
Effekt in der Bilanz hatten die Entkonsolidierung<br />
der MBL Fahrzeug-Leasing<br />
GmbH & Co. KG sowie die Veräußerung<br />
der Aktivitäten Zähler, Lichttechnik und<br />
Hausgeräte im Unternehmensbereich<br />
AEG <strong>Daimler</strong>-<strong>Benz</strong> Industrie. Ohne das<br />
überwiegend fremdfinanzierte Finanzdienstleistungsgeschäft<br />
erhöhte sich die<br />
Eigenkapitalquote von 26 auf 28%, die<br />
Deckung des Anlagevermögens durch<br />
das Eigenkapital stieg von 78 auf 79%.<br />
Der Anteil des lang- und mittelfristig zur<br />
Verfügung stehenden Kapitals an der<br />
Konzernbilanzsumme erreichte wie im<br />
Vorjahr 60%.<br />
Ergebnisverwendung<br />
Der Jahresüberschuß der <strong>Daimler</strong>-<br />
<strong>Benz</strong> AG stieg auf 565 (i. V. 390) Mio.<br />
DM. Die Ergebnisverbesserungen im<br />
operativen Bereich und die rückläufigen<br />
Strukturaufwendungen haben dazu geführt,<br />
daß die Mercedes-<strong>Benz</strong> AG - nach<br />
Verlusten im Vorjahr - wieder Gewinne<br />
abgeführt hat. Auch die debis AG konnte<br />
ein positives Ergebnis beisteuern. Die<br />
Verlustübernahmen von der AEG Aktiengesellschaft<br />
und der <strong>Daimler</strong>-<strong>Benz</strong> Luftund<br />
Raumfahrt Holding AG, dem Mutterunternehmen<br />
der DASA-Gruppe, haben<br />
sich gegenüber 1993 deutlich verringert.<br />
Unserer Hauptversammlung am<br />
24. Mai 1995 schlagen wir vor, die<br />
Dividende auf 11,- (i. V. 8,-) DM je<br />
50,- DM-Aktie anzuheben. Die Ausschüttungssumme<br />
beläuft sich damit<br />
auf 564 Mio. DM.<br />
Ausblick<br />
Die konjunkturelle Entwicklung während<br />
der ersten Monate läßt anhaltend<br />
günstige Rahmenbedingungen für das<br />
gesamte Geschäftsjahr 1995 erwarten.<br />
Zwar wird die US-Wirtschaft aufgrund<br />
des restriktiven Kurses der amerikanischen<br />
Notenbank an Dynamik verlieren,<br />
ein beschleunigtes Wachstum ist jedoch<br />
in Westeuropa und in Japan zu erwarten.<br />
Auch in Deutschland wird sich voraussichtlich<br />
das Tempo des konjunkturellen<br />
Aufschwungs erhöhen. Wie <strong>1994</strong><br />
werden dafür jedoch vor allem die<br />
Exportnachfrage und zunehmend auch<br />
die Investitionstätigkeit maßgeblich sein,<br />
während der private Verbrauch aufgrund<br />
erhöhter Steuern und Abgaben und des<br />
dadurch verringerten Ausgabenspielraums<br />
der Haushalte allenfalls zögerlich<br />
anziehen dürfte.<br />
Nach wie vor gute Absatzperspektiven<br />
bieten die Wachstumsmärkte im<br />
asiatischen Raum. Auch die Länder<br />
Lateinamerikas dürften nach der Finanzkrise<br />
in Mexiko und deren negativen<br />
Konseqenzen für den gesamten mittelund<br />
südamerikanischen Wirtschaftsraum<br />
allmählich wieder zur Wachstumsdynamik<br />
des Jahres <strong>1994</strong> zurückfinden.<br />
Aufgrund der insgesamt günstigen<br />
Aussichten für die Weltwirtschaft wird<br />
sich auch die Aufwärtsentwicklung der<br />
internationalen Automobilkonjunktur<br />
fortsetzen.<br />
Das Pkw-Geschäft von Mercedes-<br />
<strong>Benz</strong> wird im Jahr 1995 von der Einführung<br />
der neuen E-Klasse geprägt.<br />
Einem Absatzrückgang im Vorfeld des<br />
Modellwechsels wird eine erwartete<br />
kräftige Belebung im zweiten Halbjahr<br />
folgen.<br />
Im Geschäftsbereich Nutzfahrzeuge<br />
rechnen wir bei der Entwicklung unserer<br />
wichtigsten Märkte mit einem weiteren<br />
Absatzwachstum. Insbesondere der<br />
„Sprinter", unser neuer Transporter in<br />
der Gewichtsklasse von 2,5 bis 4,6 t,<br />
wird in Westeuropa für zusätzliche<br />
Impulse sorgen. Wettbewerbsvorteile<br />
erwarten wir aus dem Zusammenschluß<br />
unserer Busaktivitäten mit denen der<br />
Karl Kässbohrer GmbH in der neu<br />
gegründeten EvoBus GmbH.