03.06.2014 Aufrufe

Affektregulation bei Bulimia Nervosa - Universität Osnabrück

Affektregulation bei Bulimia Nervosa - Universität Osnabrück

Affektregulation bei Bulimia Nervosa - Universität Osnabrück

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

15<br />

körperlichen Erscheinung, welche die Abhängigkeit des Selbstwerts vom Körperbild<br />

widerspiegelt. Sowohl Binge-Eating als auch Purging-Verhalten sind eng verknüpft<br />

mit der Unzufriedenheit mit der Figur und der Wichtigkeit der eigenen Erscheinung.<br />

Personen mit hohen Ausprägungen an Unzufriedenheit und Wichtigkeit berichteten<br />

über signifikant mehr kompensatorische Maßnahmen als die der anderen Gruppen.<br />

Diese als Versuch der Gewichtskontrolle anzusehenden Verhaltensweisen scheinen<br />

stärker mit auf den Körper bezogenen Kognitionen in Zusammenhang zu stehen als<br />

die Heißhungerattacken.<br />

Cogley und Keel (2003) konnten in einer Studie feststellen, dass der übertriebene<br />

Einfluss von Gewicht und Figur auf die Selbstbewertung hinderlich für eine<br />

Genesung sein kann. Das Vorhandensein übertriebener Erwartungen an Figur und<br />

Gewicht führte zu höheren Ausprägungen an Depression und Unzufriedenheit mit<br />

dem Körper. Die Modifikation der Figur- und Gewichtsbesorgnis scheint unerlässlich<br />

für eine vollständige Genesung (Fairburn & Garner, 1986).<br />

Ein geringes Selbstwertgefühl ist ein wichtiger Risikofaktor, der zur Entwicklung<br />

überhöhter Ansprüche an Figur und Gewicht <strong>bei</strong>tragen kann (Ross & Wade, 2004).<br />

Meijboom, Jansen, Kampman und Schouten (1999) konnten mittels Priming zeigen,<br />

dass ein Zusammenhang zwischen geringem Selbstwertgefühl und Figur- und<br />

Gewichtsbesorgnis besteht.<br />

Das gewichtsbezogene Selbstwertgefühl <strong>bei</strong> Bulimikerinnen ist reduziert. Mc Farlane,<br />

Mc Cabe, Jarry, Olmsted und Polivy (2001) konnten nachweisen, dass sich die<br />

gewichtsbezogene Selbstbewertung <strong>bei</strong> Essgestörten auch auf soziale Bereiche, das<br />

Aussehen und die eigene Leistung ausdehnt.<br />

Jacobi bezog 28 Studien zum Selbstkonzept <strong>bei</strong> <strong>Bulimia</strong> <strong>Nervosa</strong> in ihre Analyse ein.<br />

In 22 Untersuchungen „wiesen die bulimischen Patientinnen immer ein negativeres<br />

Selbstkonzept bzw. niedrigeres Selbstwertgefühl auf als die gesunden<br />

Kontrollpersonen“ (S.87). Nur in vier Untersuchungen erzielten die Bulimikerinnen<br />

ähnliche Werte wie die Kontrollpersonen (Jacobi, 2000).<br />

In einer Studie fanden Jacobi, Paul, de Zwaan, Nutzinger, Rustenbach und Dahme<br />

(2003), dass das niedrige allgemeine Selbstwertgefühl relativ unabhängig vom<br />

Ausmaß der Depressivität zu sein scheint.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!