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Affektregulation bei Bulimia Nervosa - Universität Osnabrück

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Attidudes Test (EAT) von Garner und Garfinkel (1979). Die essgestörten<br />

Probandinnen erreichten signifikant höhere Werte bezüglich Scham und Schuld im<br />

Vergleich zu den depressiven und gesunden Personen. Depressive Verstimmungen<br />

gehen in allen drei Gruppen mit generell erhöhten Schuld- und Schamausprägungen<br />

einher. Nur die von den essgestörten Frauen erlebte Depression ist mit erhöhter<br />

Schuld und Scham bezüglich des Essens verknüpft.<br />

Steinberg, Tobin und Johnson (1990) untersuchten die Unterschiede von<br />

Subgruppen bulimischer Patientinnen, Borderliner versus Nichtborderliner,<br />

hinsichtlich ihrer affektiven Erfahrungen während des Binge-Purge-Zyklus. Die<br />

Patientinnen mussten Adjektive bezogen auf den emotionalen Zustand vor einem<br />

Essanfall und nach dem Purging-Verhalten raten. Die emotionale Verfassung wurde<br />

mittels Faktorenanalyse den 4 Dimensionen Depression, Fragmentierung, Angst und<br />

Erleichterung zugeordnet. Borderliner wurden weniger depressiv im Verlauf einer<br />

Binge-Purge-Episode, während Nichtborderliner depressiver wurden. Bei <strong>bei</strong>den<br />

Subgruppen trat eine Verringerung der Angst auf, wo<strong>bei</strong> diese Reduktion <strong>bei</strong><br />

Borderlinern stärker ausgeprägt war als <strong>bei</strong> Nichtborderlinern. Die Unterschiede in<br />

der Ausprägung von Angst und Depression zwischen <strong>bei</strong>den Gruppen vor einem<br />

Essanfall sind nach den gegenregulatorischen Maßnahmen nicht mehr zu finden. Im<br />

Verlauf einer Episode wurden <strong>bei</strong>de Subgruppen ruhiger und weniger fragmentiert.<br />

In ihrer Untersuchung wollten Lynch, Everingham, Dubitzky, Hartman und Kasser<br />

(2000) der Frage nachgehen, ob die Heißhungerattacke zu einer Abschwächung<br />

negativer Gefühle <strong>bei</strong>trägt oder ob es dafür bestimmter kompensatorischer<br />

Maßnahmen bedarf. 23 Personen einer studentischen Stichprobe wurden anhand<br />

des Datenmaterials den Gruppen „Heißhungerattacke“ (N=7), „Heißhungerattacke<br />

und Kompensation“ (N=11) oder „Heißhungerattacke und Erbrechen“ (N=5)<br />

zugewiesen. Der negative Affekt war für <strong>bei</strong>de Gruppen mit gegenregulatorischen<br />

Maßnahmen größer als <strong>bei</strong> Personen nur mit Essanfällen. Eine Verringerung der<br />

negativen Gefühle konnte nur in Zusammenhang mit Kompensationsmaßnahmen<br />

nach der Essattacke gefunden werden, nicht durch den Heißhungeranfall an sich.<br />

Cooper, Morrison, Bigman, Abramowitz, Levin und Krener (1988) verglichen in einer<br />

Studie die Änderungen des affektiven Zustandes während einer Binge-Purge-

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