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Affektregulation bei Bulimia Nervosa - Universität Osnabrück

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3. <strong>Affektregulation</strong><br />

3.1 Definition<br />

Die Definitionsversuche, die sich in der Literatur zu Emotionen finden lassen, sind<br />

sehr heterogen. Carlson und Hatfield (1992) meinen, dass Psychologen dazu<br />

tendieren, in ihrer Definition die Aspekte von Emotionen zu betonen, die sie<br />

interessieren (zit.n. Schmidt-Atzert, 1996).<br />

Schmidt-Atzert schlägt eine Ar<strong>bei</strong>tsdefinition für den Begriff Emotion vor: Eine<br />

Emotion ist ein qualitativ näher beschreibbarer Zustand, der mit Veränderungen auf<br />

einer oder mehreren der folgenden Ebenen einhergeht: Gefühl, körperlicher Zustand<br />

und Ausdruck.<br />

Ein der Emotion verwandtes Konstrukt ist das des Affektes. Im Deutschen wird<br />

darunter meist eine kurze und heftige Emotion verstanden. Im DSM wird der Affekt<br />

definiert als ein von außen beobachtbares Verhaltensmuster, das Ausdruck eines<br />

zeitlich begrenzten subjektiven Gefühlszustandes ist „und sich in deutlichen<br />

Veränderungen des Gesichtsausdrucks sowie der Stimmführung und<br />

Bewegungsweise“ zeigt (Fröhlich, 2000).<br />

Der englische Begriff „affect“ wird gelegentlich synonym für Emotion oder Gefühl<br />

verwendet. Er kann auch definiert sein als das Erleben von Lust oder Unlust, ohne<br />

eine weitere Differenzierung der Gefühlsqualitäten (Schmidt-Atzert, 1996).<br />

3.2 Emotionstheorien<br />

Schachter und Singer (1962) nehmen an, dass die Emotion aus einer<br />

physiologischen Erregung und einer kognitiven Bewertung oder Beurteilung der<br />

Situation resultiert, die durch die Erregung entstanden ist. Ein emotionaler Zustand<br />

kann als Funktion eines physiologischen Erregungszustands und einer für diesen<br />

Erregungszustand „passenden“ Kognition angesehen werden (Schachter, 1964, zit.n.<br />

Meyer et al. 1993). Die Qualität des erlebten Gefühls ist abhängig von der Bewertung<br />

der jeweiligen Situation durch das Individuum, nicht aber von der aus der<br />

physiologischen Erregung herrührenden Empfindung. Die Intensität der Emotion wird<br />

hingegen determiniert durch die physiologische Erregung. Durch die kognitive<br />

Interpretation der Erregung differenziert sich aus dem unspezifischen

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