Affektregulation bei Bulimia Nervosa - Universität Osnabrück
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Bulimikerinnen die Major Depression mit 22% am häufigsten diagnostiziert wurde,<br />
gefolgt von der dysthymen Störung mit 5%.<br />
1.4.2 Angsterkrankungen<br />
1.4.2.1 Zwangsstörungen<br />
In der Literatur finden sich unterschiedliche Angaben zur Häufigkeit von<br />
Zwangsstörungen <strong>bei</strong> bulimischen Patientinnen. Laessle et al. (1989) berichten in<br />
ihrer Untersuchung eine Lebenszeitprävalenz von 13% für Bulimikerinnen mit einer<br />
Anorexia <strong>Nervosa</strong> in der Vorgeschichte und 18,5% für bulimische Patientinnen.<br />
In einer Studie von Thiel, Ohlmeier, Jacoby und Schüßler (1995) wiesen 49,5% einer<br />
bulimischen und anorektischen Stichprobe Symptome auf, die als Zwangsstörung<br />
diagnostiziert werden konnten. Diese Zwangssymptome beziehen sich allerdings<br />
nicht auf das Essverhalten und die Gewichtsregulation. Kontrollzwänge waren mit<br />
38,7% am häufigsten zu finden, gefolgt von Zwangsgedanken mit 29,0% und<br />
Waschzwängen mit 10,8%.<br />
1.4.2.2 Angststörungen<br />
Auch Angststörungen treten <strong>bei</strong> bulimischen Patientinnen gehäuft auf. Schwalberg,<br />
Barlow, Alger und Howard (1992) berichten Lebenszeitprävalenzen für eine oder<br />
mehrere Angststörungen von 75% <strong>bei</strong> Bulimikerinnen. Die Generalisierte<br />
Angststörung stellt da<strong>bei</strong> mit einer Prävalenz von 55% die häufigste Diagnose dar,<br />
gefolgt von der sozialen Phobie mit 45%.<br />
Laessle, Wittchen, Fichter & Pirke (1989) haben in ihrer Untersuchung eine<br />
Lebenszeitprävalenz von 56,5% für soziale Phobie <strong>bei</strong> Bulimikerinnen mit Anorexia<br />
<strong>Nervosa</strong> in der Vorgeschichte gefunden sowie eine von 48,1% für bulimische<br />
Patientinnen ohne anorektische Vorgeschichte. Laut Krüger, Reich, Buchheim und<br />
Cierpka (2001) treten soziale Phobien häufig schon vor der Herausbildung der<br />
Bulimie auf.