Affektregulation bei Bulimia Nervosa - Universität Osnabrück
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Demnach wird das Essen übermäßiger Mengen als nicht vertretbar angesehen,<br />
während der Verzehr von Nahrungsmitteln in geregeltem Maße als erstrebenswert<br />
betrachtet wird.<br />
In der Kontrollgruppe sind deutliche Affektveränderungen <strong>bei</strong>m Vergleich der<br />
Zeitpunkte vor und nach den gegenregulatorischen Maßnahmen zu finden. Es kommt<br />
zu einem starken Anstieg der Freude, was dadurch zu erklären ist, dass von den<br />
meisten der Kontrollgruppenteilnehmerinnen Sport als Kompensationsstrategie<br />
angegeben wurde. Sportliche Betätigung kann zu einem besseren Wohlbefinden<br />
<strong>bei</strong>tragen.<br />
Bei den negativen Affekten zeigt sich nach der Gegenregulation eine deutliche<br />
Reduktion aller Emotionen, mit Ausnahme der Scham. Die vorher mäßig<br />
ausgeprägten Affekte erreichen niedrige Werte.<br />
Möglicherweise sind die bestehenden Unterschiede im Ausmaß der<br />
affektregulatorischen Funktion der Purge-Episoden zwischen den bulimischen<br />
Patientinnen und den gesunden Kontrollpersonen auf Erinnerungsverzerrungen<br />
zurückzuführen. Es könnte sein, dass die Daten der Bulimikerinnen spezifischen<br />
Bewertungsverzerrungen unterliegen, die sich aus der retrospektiven Datenerhebung<br />
ergeben. Solche Verzerrungen liegen möglicherweise in der gesunden<br />
Untersuchungsgruppe nicht vor.