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Affektregulation bei Bulimia Nervosa - Universität Osnabrück

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allgemeinen Stimmungslage zwischen bulimischer und gesunder<br />

Untersuchungsgruppe gegeben ist.<br />

2. Zusammenfassung<br />

Das Ziel dieser Untersuchung war es, Patientinnen mit der Diagnose einer <strong>Bulimia</strong><br />

<strong>Nervosa</strong> mit gesunden Kontrollgruppenteilnehmerinnen zu vergleichen. Es sollte<br />

überprüft werden, ob sich die Heißhungerattacken der bulimischen von denen der<br />

gesunden Stichprobe unterscheiden. Das Augenmerk lag zunächst auf möglichen<br />

Unterschieden in der affektregulierenden Funktion einer Binge-Purge-Episode in<br />

<strong>bei</strong>den Untersuchungsgruppen. Des Weiteren wurden das Ausmaß spezifischer<br />

Essstörungssymptome und deren Zusammenhang mit der Gefühlslage der klinischen<br />

Untersuchungsteilnehmerinnen überprüft. Außerdem sollten bestimmte Merkmale der<br />

Persönlichkeitsorganisation <strong>bei</strong>der Stichproben betrachtet werden.<br />

Es konnten Unterschiede in der affektregulatorischen Funktion der Binge-Purge-<br />

Episode zwischen <strong>bei</strong>den Untersuchungsgruppen gefunden werden. In der<br />

bulimischen Patientengruppe besitzt das Binge-Eating eine größere<br />

affektregulierende Wirkung als das anschließende selbstinduzierte Erbrechen. Die<br />

Gefühle der gesunden Vergleichsgruppe werden jedoch stärker durch die<br />

kompensatorischen Maßnahmen reguliert.<br />

Die Essanfälle führen <strong>bei</strong> den Bulimikerinnen teilweise zu einer Erhöhung des<br />

negativen Affektes. Gefühle von Ekel und Schuld werden nach einer<br />

Heißhungerattacke verstärkt erlebt. Da die negativen Emotionen <strong>bei</strong> den bulimischen<br />

Teilnehmerinnen schon vor der Essattacke hohe Ausprägungen erreichen, können<br />

<strong>bei</strong> den übrigen fünf negativen Affekten keine signifikanten Steigerungen registriert<br />

werden.<br />

In der gesunden Kontrollgruppe lassen sich keine signifikanten Zunahmen der<br />

negativen Affekte nach einem Essanfall feststellen. Die Heißhungeranfälle treten in<br />

dieser Gruppe in relativ neutralen Situationen auf und tragen nicht zu einer<br />

Regulierung der Gefühlszustände <strong>bei</strong>.

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