Affektregulation bei Bulimia Nervosa - Universität Osnabrück
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Insgesamt wurden <strong>bei</strong> 59% der essgestörten PatientInnen eine oder mehrere<br />
Persönlichkeitsstörungen diagnostiziert, wo<strong>bei</strong> die Rate für stationäre PatientInnen<br />
<strong>bei</strong> 74% lag im Vergleich zu 54% <strong>bei</strong> den ambulanten PatientInnen. Es wurde ein<br />
starker Zusammenhang zwischen <strong>Bulimia</strong> <strong>Nervosa</strong> und der Borderline-<br />
Persönlichkeitsstörung gefunden (OR: 5.2), sowohl <strong>bei</strong> akuter als auch <strong>bei</strong><br />
lebenszeitlicher Bulimie. Diese Beziehung blieb auch nach Entfernen des Binge-<br />
Eating -Kennzeichen der Impulsivität- als Klassifikationskriterium für eine Borderline-<br />
Persönlichkeitsstörung bestehen. Eine Verbindung zu der Vermeidenden<br />
Persönlichkeitsstörung wurde <strong>bei</strong> der lebenszeitlichen nicht aber der aktuell<br />
vorliegenden <strong>Bulimia</strong> <strong>Nervosa</strong> gefunden.<br />
1.4.4 Substanzmissbrauch<br />
Schwierigkeiten <strong>bei</strong> der Schätzung der Prävalenz des Substanzmissbrauchs <strong>bei</strong><br />
essgestörten Patientinnen können auftreten durch die verschiedenen<br />
Diagnosekriterien für <strong>bei</strong>de Störungen (Holderness, Brooks-Gunn und Warren,<br />
1994). Die Lebenszeitprävalenz von Substanzmissbrauch variiert in verschiedenen<br />
Studien von 9 bis 55% (Mitchell, Specker und de Zwaan, 1991).<br />
Umgekehrt scheint es so zu sein, dass Patientinnen mit einer Suchtproblematik<br />
verstärkt bulimische Symptome aufweisen. Mitchell et al. (1991) fanden in<br />
verschiedenen Untersuchungen <strong>bei</strong> 26-40% der alkoholabhängigen Frauen eine<br />
Essstörung.