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Affektregulation bei Bulimia Nervosa - Universität Osnabrück

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Erregungsmuster einer der qualitativ unterscheidbaren emotionalen Zustände<br />

heraus.<br />

William James geht in seinem introspektionistischen Ansatz davon aus, dass die<br />

körperlichen Veränderungen den Emotionen vorausgehen und dass die Emotion das<br />

Empfinden der körperlichen Veränderungen darstellt. In der alltäglichen Auffassung<br />

werden die <strong>bei</strong> Emotionen auftretenden körperlichen Reaktionen als Folgen der<br />

Perzeption der Emotion angesehen (Meyer et al., 1993). Nach James weinen wir<br />

nicht, weil wir traurig sind, sondern wir sind traurig, weil wir weinen.<br />

Die differentielle Emotionstheorie von Izard (1977) soll etwas ausführlicher dargestellt<br />

werden, da sie die Genese und Funktion einzelner Emotionen berücksichtigt.<br />

In dieser Theorie werden Emotionen nicht nur als das Hauptmotivationssystem<br />

angesehen, sondern als die Persönlichkeitsprozesse, die der menschlichen Existenz<br />

Sinn und Bedeutung verleihen. Die drei wichtigen Komponenten der Emotion sind die<br />

Aktivität des zentralen und somatischen Nervensystems, das Feedback des<br />

Gesichtsausdrucks und das subjektive Erleben.<br />

Izard (1994) spricht von zehn fundamentalen Emotionen, die jeweils durch eine<br />

spezifische, von der Natur aus festgelegte neurale Grundlage, einen<br />

charakteristischen mimischen Ausdruck und eine eigene subjektive oder<br />

phänomenologische Qualität gekennzeichnet sind.<br />

Izard (1994) teilt die von ihr postulierten zehn primären Emotionen in<br />

unterschiedliche Kategorien ein. Das Interesse ist die am häufigsten erlebte positive<br />

Emotion, die durch Veränderung oder Neuheit geweckt wird und so Motivation für<br />

Lernen, für den Erwerb von Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie für kreatives Ar<strong>bei</strong>ten<br />

darstellt.<br />

Die reinste Freude wird <strong>bei</strong> den kreativen oder sozialen Tätigkeiten empfunden, die<br />

nicht mit dem Ziel ausgeführt werden, Gutes zu tun. Freude erleichtert die Bindung<br />

und ermöglicht somit das Entstehen zwischenmenschlicher Beziehungen.<br />

Überraschung ist die dritte positive Emotion, die als Reaktion auf ein plötzliches,<br />

unerwartetes Ereignis auftritt.<br />

Die am häufigsten erlebte negative Emotion ist der Kummer, der der Person selbst<br />

und anderen mitteilt, dass ein Problem vorliegt.

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