Stefan Karasek - Arbeitskreis Quartiersforschung
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Einzelne Personen sind im Grätzel durch deren Engagement so bekannt geworden, dass sie auf<br />
der Straße im Grätzel gegrüßt und angesprochen werden, so wie beispielsweise eine Frau aus<br />
dem Frauenkulturtreff:<br />
„Wir sehen uns und ein paar Worte sprechen wir auch, also einen Kontakt und wenn ich<br />
zum Supermarkt einkaufen geh und ich sehe eine Dame da, klopft sie mir auf die Schulter<br />
und grüßt (...) Da ist dann ein Kontakt und die freuen sich wenn sie mich sehen und ich<br />
freue mich auch dass sie mich erkennen“ (I11_w60-69: 126-130).<br />
So haben sich neben den Kontakten zu den Mitarbeitern des Grätzelmanagement selbst vor<br />
allem die Kontakte und Bekanntschaften der Bewohner untereinander vervielfacht und<br />
verstärkt. Die Anonymität trat durch diese Vernetzungen zugunsten einer offeneren Begegnung<br />
und einem Austausch zurück, was auch positive Auswirkungen auf das Vertrauen in die<br />
Mitmenschen aus dem Grätzel hatte und die gegenseitige Hilfe und Unterstützung im Alltag<br />
sowie gemeinschaftliche Aktivitäten nachhaltig förderte.<br />
Feste – Belebung des Stadtteils<br />
Das Leben im Grätzel Volkert- und Alliiertenviertel war in den Jahren des<br />
Grätzelmanagements von Festen bereichert worden. Diese konnten in dieser Form nur durch<br />
die Zusammenarbeit verschiedener Akteure stattfinden. Dabei mussten die Ressourcen aus dem<br />
Stadtteil genutzt werden. Für die Organisation der Veranstaltungen wurden alle möglichen<br />
Personalressourcen für Aufbauarbeiten und ähnliches herangezogen. Bekannte, Verwandte und<br />
Freunde wurden zu Festen mitgenommen und in Aktivitäten bzw. Funktionen eingebunden<br />
(I8_m40-49: 256-258). Für die diversen Aufgaben, wie kochen, servieren, Sponsoren finden<br />
bis hin zur grafischen Aufbereitung der Einladung und Getränkekarten, fanden sich stets<br />
engagierte Bewohner.<br />
Die Veranstaltungen mussten freilich versichert werden. Der Zugang zu einer günstigen<br />
Versicherung für Veranstaltungen konnte über eine Grätzelbewohnerin gesichert werden, die<br />
als ehemalige Mitarbeiterin einer Versicherung noch einen guten Zugang zu ihrem ehemaligen<br />
Arbeitgeber hatte und im <strong>Arbeitskreis</strong> Kultur und Gesellschaft regelmäßige Teilnehmerin war<br />
(I9_m50-59: 537-540).<br />
Öffentlichkeit<br />
Das Grätzelforum und der Grätzelbeirat haben durch die Teilnahme verschiedenster Akteure<br />
ein gewisses Maß an Öffentlichkeit erreicht, das einerseits die Informationen breiter streute<br />
bzw. dazu beitrug, Neuigkeiten und Projekte oder Planungen nach außen zu transportieren und<br />
andererseits das Grätzelmanagement selbst und dessen Aktivitäten bekannter zu machen. Diese<br />
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