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Stefan Karasek - Arbeitskreis Quartiersforschung

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<strong>Arbeitskreis</strong> Institutionen der Fall war (I4_m50-59: 385-386). Das Grätzelmanagement zog<br />

sich außerdem aus den Sitzungen zurück, in denen Diskussionen rund um den Volkertplatz<br />

nach vielen Gesprächen zu keinem Konsens geführt hatten und festgefahren schienen. Dazu<br />

wurde eine externe Moderation bei den Sitzungen zum Ballspielkäfig und der Fußgängerzone<br />

hinzugezogen, weil sich die Grätzelmanager bereits als zu befangen fühlten und eine neutrale<br />

Rolle nicht mehr einnehmen konnten (I1_w30-39: 878-883).<br />

Wenngleich die vom Grätzelmanagement angewandten Methoden zur Aktivierung und<br />

Moderation oft nicht auf die Besonderheiten migrantischer Kulturen abgestimmt waren, konnte<br />

man in einem Fall einen wichtigen Schritt auf die Zuwanderer zu machen. Viele Zuwanderer<br />

hatten Probleme in der Artikulation ihrer Interessen und wenig Erfahrung mit den in den<br />

<strong>Arbeitskreis</strong>en angewandten Kulturtechniken. Ihre Ideen und Wünsche wurden beim Projekt<br />

Umgestaltung Volkertplatz via Piktogrammen eingefangen, bei denen sie visuell mit Bildern<br />

und Symbolen arbeiteten. Diese Ideen wurden dann im <strong>Arbeitskreis</strong> eingebracht, wobei es<br />

jedoch zu keinem Meinungsaustausch kam (I13_w30-39: 263-268). Der Transfer von<br />

Sichtweisen blieb dadurch einseitig. Eine Begegnung bzw. eine Diskussion fand nicht statt,<br />

was die gegenseitige Akzeptanz nicht förderte.<br />

5.2.8. Einflussfaktoren erfolgreicher Vernetzung im Stadtteil<br />

Der Erfolg der Vernetzung durch das Grätzelmanagement äußerte sich in der Beteiligung<br />

mehrerer Akteure, die längerfristig auch nach der ersten Aktion oder dem ersten<br />

Zusammentreffen an der Umsetzung von Ideen weiter arbeiteten. Die Gründe für diese Erfolge<br />

sind vielfältig und können von Einzelpersonen oder ganzen Gruppen genauso abhängen, wie<br />

von äußeren Rahmenbedingungen oder einmaligen Ereignissen. Ein kausaler Zusammenhang<br />

im engsten Sinn konnte dabei in den seltensten Fällen festgestellt werden. Wesentliche<br />

Einflussfaktoren, welche die Vernetzung begünstigten oder erschwerten konnten aber<br />

ausgemacht werden und sollen im folgenden dargestellt werden. Diese Faktoren trotzen<br />

allerdings einem mechanistischen Einsatz für die Übernahme in andere soziale Situationen,<br />

können also nicht als Teile einer allgemeingültigen Rezeptur für das gezielte Zustandekommen<br />

von sozialen Netzwerken verstanden werden. Sie können den dargelegten Fall lediglich<br />

verstehen helfen und in zukünftigen ähnlichen sozialen Konstellationen, wie das zum Beispiel<br />

die neuen Gebietsbetreuungen in Wien sein werden, in Erinnerung gerufen werden.<br />

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