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Stefan Karasek - Arbeitskreis Quartiersforschung

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in die Grätzelmanagement Mitarbeiter zu nennen, das erst aufgebaut werden musste, damit die<br />

Zuwanderinnen vom Nutzen der beworbenen Aktivitäten überzeugt werden konnten.<br />

Die zuständige Grätzelmanagerin förderte den Kontakt und die Kommunikation zwischen den<br />

Kulturen, indem sie den Zuwanderinnen die Möglichkeit erläuterte, deutsch üben zu können<br />

(I2_w30-39: 743). Im Frauenkulturtreff konnte man vielen Eigeninteressen nachgehen, ohne<br />

andere auszunutzen sondern im gegenseitigen Austausch voneinander zu profitieren. Einerseits<br />

war es möglich Sprachen zu lernen oder zumindest mit fremdsprachigen Personen zu üben<br />

oder auch verschiedene Frauen und verschiedene Meinungen kennen zu lernen und einfach nur<br />

zu plaudern, so eine Bewohnerin und Teilnehmerin aus dem Frauenkulturtreff (I11_w60-69:<br />

45-60).<br />

Ein Grätzelmanager wies neben dem persönlichen Nutzen für die Beteiligten und Aktiven auch<br />

auf die Grenze der Verpflichtung hin, die nicht überschritten werden sollte, da sonst eine<br />

Überforderung und eine Frustration mit anschließender Aufgabe drohe (I4_m50-59: 327-331).<br />

Sich einbringen - sinnstiftende Aktivitäten<br />

Neben einem effektiven vielleicht sogar zählbaren Eigennutzen konnten sich die Bewohner so<br />

weit persönlich einbringen, dass sie ihre Werte und ihre Bedeutungen in die Aktivitäten<br />

einbringen konnten. Viele Bewohner haben in den <strong>Arbeitskreis</strong>en eine Aufgabe und neue<br />

Kontakte gefunden bzw. Freundschaften geschlossen (I1_w30-39: 422-425).<br />

Aus Sicht des Grätzelmanagements war es ein wichtiges Ziel, dass die Menschen ihre<br />

Veranstaltungen selbständig organisieren und aus sich heraus agieren und daraus<br />

Selbstvertrauen gewinnen (I1_w30-39: 688-699).<br />

Ein Teil der Frauen vom <strong>Arbeitskreis</strong> Aktive Frauen waren österreichische Pensionistinnen, die<br />

Zeit hatten und motiviert waren und einen Sinn in ihrer Tätigkeit sahen (I4_w30-39: 317-321).<br />

Dabei ging es darum, freie Zeit mit Sinn zu füllen und zu nutzen. Ein Bewohner spricht dabei<br />

von seinen Kolleginnen aus dem <strong>Arbeitskreis</strong> Kultur und Gesellschaft, die auch im <strong>Arbeitskreis</strong><br />

Aktive Frauen tätig waren.<br />

„Das sind an und für sich solche Idealisten wie ich einer bin, der sagt ich habe einen<br />

gewissen Freizeitrahmen und den will ich nicht untätig vertun. (…) Die sagen ja, ich<br />

brauch das, dass ich irgendeine Aktivität habe, die ich ausführen kann, die mir einen<br />

Spaß macht“ (I9_m50-59: 112-115).<br />

Wobei den Bewohnern eine Aufgabe wichtiger ist als bloße Aktivität, weil sie mit Sinn erfüllt<br />

ist und eine Herausforderung darstellt und so bei Erfolg auch eine Bestätigung bringt.<br />

„Für mich, ich habe eigentlich eine Aufgabe gefunden, die mir einen Spaß macht, die<br />

mich interessiert. Da setze ich meine ganze Kraft dahinter, dass das<br />

funktioniert“(I9_m50-59: 151-152).<br />

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