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Stefan Karasek - Arbeitskreis Quartiersforschung

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egünstigende Gründe für die Bildung von Raumbindung an den Stadtteil, welche wiederum<br />

zur Beteiligung und Engagement motiviert. Einerseits gelingt diese auf Basis von<br />

Eigeninteressen, wie zum Beispiel von Eltern oder Unternehmen oder auch aufgrund affektiver<br />

oder identifikatorischer Bindung an den Stadtteil.<br />

Selbsttragende Strukturen<br />

Nach dem Ende eines über mehrere Jahre gelaufenen Stadtteilmanagementprogramms stellt<br />

sich die Frage, ob die aufgebauten sozialen Strukturen, die Netzwerke, Bekanntschaften und<br />

Kooperationen weiter bestehen bleiben. Deren Tragfähigkeit über den Förderzeitraum hinaus<br />

ist fraglich, weil zentrale Personen aus den intermediären Organisationen wie dem<br />

Stadtteilbüro wegfallen oder finanzielle Mittel nicht mehr zur Verfügung stehen.<br />

Lahner/Zimmermann (vgl. 2005: 231) zweifeln an deren Tragfähigkeit, wenn es sich aufgrund<br />

der dominierenden Planungsämter und Stadtteilmanager nur um (kommunal)staatlich<br />

moderierte Governance-Strukturen handelt. Daraus abzuleiten ist demnach, dass sich<br />

selbsttragende Sozialstrukturen entwickeln müssen, bei denen die Akteure unabhängig von<br />

kommunalstaatlich moderierenden Instanzen selbständig ihre Aktivitäten organisieren und ihre<br />

Interessen eigenständig und initiativ artikulieren.<br />

1.3.3. Stadtteilmanagement im Rahmen des deutschen Bund-Länder-<br />

Programms „soziale Stadt“ - Ausblick auf die empirische Arbeit<br />

Das Programm „soziale Stadt“ betrifft im Grunde nur deutsche Städte. Aufgrund ähnlicher,<br />

wenn auch nicht so weit fortgeschrittener sozialräumlicher Probleme wie in deutschen Städten,<br />

können allerdings Parallelen zu österreichischen Städten hergestellt werden und es kann daher<br />

versucht werden, rechtzeitig vom deutschen Programm zu lernen. Auch die politische<br />

Steuerung und die Verwaltungsstrukturen weisen Parallelen zur Situation in Österreich auf.<br />

Im Bund-Länder-Programm wird ein integrativer Ansatz gefordert, welcher ämter- und<br />

ressortübergreifend eine nachhaltige Stadtentwicklung bewirken soll 8 :<br />

„Da die Bündelung aller verfügbaren Programme und Ressourcen Erfolgsvoraussetzung<br />

für die zielgerichtete Stadtteilentwicklung ist, haben die Städte und Gemeinden die<br />

Aufgabe, die enge Kooperation der Fachressorts organisatorisch sicherzustellen, die<br />

schnelles übergreifendes Handeln ermöglichen soll.“<br />

Dabei soll im administrativen wie im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereich<br />

gemeinsam und produktiv zusammen gearbeitet werden. Diese institutionelle Vernetzung soll<br />

8 Leitfaden zur Ausgestaltung der Gemeinschaftsinitiative „Soziale Stadt“ vom 1.3.2000<br />

http://www.sozialestadt.de/programm/handlungsfelder/quartiermanagement.phtml Zugriff 10.1.2007<br />

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